"Fürchterliche Gewalttat"

Zehn Tote und 35 Verletzte: IS-Flagge im Tatfahrzeug von New Orleans gefunden

Erik Thieme

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1.1.2025, 20:31 Uhr
Rettungskräfte sind vor Ort, nachdem ein Fahrzeug in eine Menschenmenge auf der Canal und Bourbon Street in New Orleans gefahren ist.

© Gerald Herbert/dpa Rettungskräfte sind vor Ort, nachdem ein Fahrzeug in eine Menschenmenge auf der Canal und Bourbon Street in New Orleans gefahren ist.

Nach der Todesfahrt von New Orleans haben Ermittler an Bord des Tatfahrzeugs eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Das FBI untersucht nun, ob der Täter Verbindungen zu Terrororganisationen hatte, wie die Bundespolizeibehörde mitteilte. Bei dem nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Mann handelt es sich demnach um den 42 Jahre alten Shamsud-Din J., einen US-Staatsangehörigen aus Texas. Das FBI hatte bereits zuvor mitgeteilt, den Falls als Terrorakt zu untersuchen.

Der Täter war am frühen Neujahrsmorgen im beliebten Ausgehviertel der US-Südstaatenmetropole New Orleans in die noch feiernden Passanten gerast. Danach sei er ausgestiegen und habe auf Polizisten geschossen, hieß es vom FBI. Bei dem Angriff wurden mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 35 weitere verletzt.

Tatfahrzeug hatte Sprengkörper an Bord

Im Tatfahrzeug fanden die Ermittler nach FBI-Angaben zudem mehrere selbstgebaute Sprengkörper und Waffen. Es werde derzeit geprüft, ob diese wirklich hätten gezündet werden können. Auch in der Nähe des Tatorts seien weitere solcher Objekte gefunden worden. Beim Tatfahrzeug habe es sich um einen Mietwagen gehandelt, hieß es weiter. Wie der Täter an das Auto gekommen sei, werde derzeit ermittelt.

Das FBI bestätigte wenige Stunden später seinen Tod. Zwischen ihm und Einsatzkräften habe es einen Schusswechsel gegeben.

Die Polizei hatte zuvor von einem "sehr absichtlichen Verhalten" des Fahrers gesprochen. "Er versuchte, so viele Menschen zu überfahren wie möglich", hatte New Orleans‘ Polizeichefin Anne Kirkpatrick in einer Pressekonferenz gesagt.

Ausgangspunkt der Tat war die Kreuzung der beiden Hauptstraßen des Ausgehviertels French Quarter, Canal und Bourbon Street.

Großeinsatz in beliebtem Ausgehviertel

Der Täter soll auf seiner Fahrt auch auf zwei Polizisten geschossen haben. Beide seien im Krankenhaus und in "stabilem Zustand", sagte Polizeichefin Kirkpatrick.

Louisianas Gouverneur Jeff Landry nannte das Geschehen beim Nachrichtendienst X eine "fürchterliche Gewalttat". "Bitte beten Sie gemeinsam mit Sharon und mir für alle Opfer und Ersthelfer vor Ort", schrieb er mit Blick auf seine Ehefrau Sharon - und rief dazu auf, den Bereich der Tat zu meiden.

Rettungskräfte waren mit einem massiven Aufgebot vor Ort. Laut einem Reporter des Senders WWLTV ließ die Polizei Restaurants und Bars auf der Bourbon Street räumen und sperrte die Straße weiträumig ab.