AfD-Politiker Martin Sichert kehrt Bayern den Rücken

Nürnberg - Überraschende Personalie bei der Nürnberger AfD: Der bisherige Kreisvorstand MdB Martin Sichert verlässt Bayern und verliert damit seinen Posten. Einen Ersatz für ihn gibt es bereits.

Der AfD Kreisverband Nürnberg/Schwabach hat Erik Neumayr zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. "Nach dem Rückzug des bisherigen Kreisvorsitzenden Martin Sichert (MdB), bedingt durch den Umzug in ein anderes Bundesland, standen Nachwahlen für diesen Posten an", erläutert die Partei in einer Pressemitteilung.

Neben dem bisherigen Schriftführer Erik Neumayr hatten sich demnach drei weitere Mitglieder, die dem bisher amtierenden Vorstand nicht angehörten, um die Führung des Kreisverbands beworben. "Ein Bewerber zog im Anschluss an die Vorstellungsreden seine Bewerbung zurück", heißt es.

Klare Mehrheit in der Stichwahl

Im ersten Wahlgang erreichte keiner der Kandidaten die erforderliche Stimmenanzahl, in der Stichwahl setzte sich Neumayr mit klarer Mehrheit durch. Er übernimmt damit die Leitung des Kreisverbandes Nürnberg/Schwabach von Roland Hübscher, der diese Funktion seit dem Rückzug Sicherts kommissarisch innehatte.

Der gebürtige Nürnberger Sichert hat ein bewegtes Politikerleben vorzuweisen. In jungen Jahren engagierte er sich bei den Jungen Liberalen, wechselte aber später zur SPD. Von 2009 bis 2012 war er wiederum Mitglied der FDP. Von 2017 bis 2019 war er bayerischer Landesvorsitzender der AfD.

Unter dem ehemaligen Parteichef Bernd Lucke lief gegen Sichert ein Parteiausschlussverfahren wegen Rechtsextremismus-Verdachts. Er soll nach Darstellung von Lucke unter anderem behauptet haben, im Zweiten Weltkrieg hätten die „zwei größten Massenmörder“ gesiegt.