AfD-Spitzenkandidat Gauland will SPD-Politikerin "entsorgen"
28.8.2017, 10:12 UhrNach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung soll sich Gauland auf einer Wahlkampfveranstaltung im thüringischen Eichsfeld über eine Äußerung von Aydan Özoguz aus dem Tagesspiegel im Mai empört haben. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration hatte hier gesagt, "eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar".
Gauland kommentierte die Äußerung demnach so: "Das sagt eine Deutsch-Türkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können." Es habe Applaus und vereinzelte Jubelrufe des Publikums gegeben, berichtet die FAZ.
Über den Zuzug von Asylsuchenden, kriminellen Einwanderern und islamistischen Terroristen soll Gauland gesagt haben: "Man will uns dieses Deutschland wegnehmen. Und, liebe Freunde, das ist fast so etwas – früher hätte man das eine Invasion genannt – wie eine schleichende Landnahme. Und dieser schleichenden Landnahme müssen wir alle geschlossen widerstehen."
Dem Tagesspiegel sagte Gauland, er könne sich nicht erinnern, ob er den Begriff "entsorgen" gebraucht habe. Wer aber wie Özoguz sage, dass das Zusammenleben in Deutschland jeden Tag neu ausgehandelt werden müsse und sich wie im Tagesspiegel äußere, "gehört zurück nach Anatolien", sagte Gauland. Dies sage er seit Längerem in jeder Rede.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kommentierte Gaulands Äußerung auf Twitter:
Die Entgleisung von Gauland gegenüber Özoğuz ist widerlich. Wir müssen alles dafür tun, dass solche Rassisten nicht in den Bundestag kommen!
— Martin Schulz (@MartinSchulz) August 27, 2017
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