Vorsitzender der Jungen Alternative
AfD will "patriotisches Zentrum" in Bayern errichten - in einem verfallenen Schloss
9.8.2024, 18:03 UhrFranz Schmid ist der Vorsitzende der bayerischen "Jungen Alternative" (JA), der Jugendorganisation der AfD. Er hat gegenüber dem "BR" bestätigt, ein Gebot für das Schloss Mattsies im Allgäu abgegeben zu haben.
Er wolle dort Wohnungen errichten, Veranstaltungen abhalten und es der Öffentlichkeit zugänglich machen. Vor allem gehe es ihm darum, den Menschen zu zeigen, "dass AfDler ganz normale Leute sind."
Mit dem Kauf der im 16. Jahrhundert erbauten Immobilie will die Jugendorganisation vor allem junge Menschen erreichen, die in ihrem politischen Weltbild und ihrer Meinung noch nicht sonderlich gefestigt sind. Nach Angaben des "ARD-DeutschlandTrends" haben bei der Bundestagswahl 2021 lediglich sieben Prozent der Wahlberechtigten unter 25 Jahren die AfD gewählt. Dort sieht die Partei offenbar Verbesserungsbedarf, insgesamt erreichte sie ein Ergebnis von 10,4 Prozent.
Der Verfassungsschutz hat die Alternative für Deutschland als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft, die Junge Alternative gilt bundesweit als gesichert rechtsextrem. Das bedeutet, dass der Verfassungsschutz bei der Überwachung nachrichtendienstliche Mittel einsetzen darf. Darunter zählen unter anderem der Einsatz von V-Leuten und die geheime Beobachtung von Personen und deren Kommunikation.
Schmids Parteikollegen sind geteilter Meinung über den geplanten Schloss-Kauf. Dem "BR" zufolge findet das Vorhaben vor allem bei den Parteikollegen Anklang, die die JA breiter aufgestellt sehen wollen. Andere vermuten, dass es lediglich Aufmerksamkeit erzeugen soll.
So oder so muss nun abgewartet werden, wer den Zuschlag bekommt. Bevor es für derartige Zwecke genutzt werden kann, müsste das alte Gebäude ohnehin erst einmal saniert werden.