Alleingang im Landkreis Altötting: Erster digitaler Impfpass vergeben
22.1.2021, 18:34 UhrAuf der Karte erfasst sind Namen, Geburtsdatum, Wohnort, Fotos des Geimpften, Impfstoff und die beiden Impftermine. Scannt der Geimpfte den Code, kann er die Daten auf dem Smartphone hinterlegen. Nach Informationen des Landratsamtes ist der Landkreis mit der Lösung bundesweit Vorreiter. Das Vorgehen sei nicht mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt worden. „Wir haben das völlig eingeständig umgesetzt“, sagte der Sprecher. Es gebe aber Interesse von anderen Landkreisen, mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Der Datenschutz sei gewährleistet, die Daten würden nur auf der Karte gespeichert. Mit der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) sei das Vorgehen entwickelt worden. Diese habe ein Kölner Unternehmen dazu geholt, das digitale Zertifikate erstellt.
Landrat Erwin Schneider (CSU) hatte die Impfkarte auf den Weg gebracht. „Wir wollten hier einen Start setzen“, sagte der Sprecher. „Der Landrat wollte den Leuten schon einmal etwas an die Hand geben.“ Die Impfkarte sei freiwillig. Der Landkreis übernehme die Kosten. Der Gedanke sei gewesen, die Daten schon einmal digital zu erfassen - und später möglicherweise auf ein überregionales System zu übertragen. „Wenn man das nach ein paar Monaten erst macht, müsste man alles nacherfassen“, sagte der Sprecher. Noch sei ohnehin unklar, ob der Nachweis einer Impfung Vorteile bringen werde und welcher Art diese sein könnten. Privilegien für Geimpfte sind heftig umstritten.
Derzeit wird in der EU über einen Corona-Impfpass debattiert. Die 27 Mitgliedsländer wollen sich bis Ende Januar auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Offen ist, ob der gelbe Impfpass der WHO gemeinsamer Nenner werden könnte. Diskutiert wird auch, welche Daten erfasst werden und ob dies digital geschehen soll.
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