Wegen Anschlag: ARD ändert heute Programm für Sondersendung

Nürnberg - Nach dem Anschlag in Solingen ändert nun die ARD das Programm - und will mit einer Sondersendung die Hintergründe beleuchten.

Auf dem "Festival der Vielfalt" in Solingen tötete ein Mann drei Menschen mit einem Messer, acht weitere wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz IS (Islamische Staat) reklamierte mittlerweile die Tat für sich. Am Sonntag teilte die Polizei mit, ein 26-jähriger Syrer habe sich den Ermittlungsbehörden gestellt und angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Solingen befindet sich indessen weiter im Schockzustand. Vor allem eine Frage beschäftigt aktuell viele Menschen in ganz Deutschland: Hätte die Tat verhindert werden können? Die ARD widmet diesem schwierigen Thema heute, 29. August, eine Sondersendung.

ARD-Story: Der Anschlag von Solingen"

Mittlerweile sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft im IS und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Der Attentäter, der auf dem Stadtfest wahllos auf seine Opfer eingestochen hat, sollte längst nach Bulgarien abgeschoben werden. Wie "TV-Spielfilm" berichtet, greift das Erste in einer Sondersendung die Ereignisse auf. Die "ARD-Story: Der Anschlag von Solingen – Chronik eines Versagens" wurde demnach kurzfristig ins Programm genommen und läuft um 22:50 Uhr, im Anschluss an die Tagesthemen. Unter anderem zu Wort kommen dazu Politiker, Anwälte und Personen, die sich jeden Tag mit dem Thema Abschiebung beschäftigen.

"Wer ist Issa-al H.?"

Aufgrund der Spezialsendung wird ein anderes Format kurzfristig verschoben: Eigentlich sollte ab 22:50 Uhr die Berichterstattung von den Paralympics in Paris laufen. Das Programm startet nun später, um 23:20 Uhr.

Die "ARD-Story: Der Anschlag von Solingen – Chronik eines Versagens" setzt sich laut einer Pressemitteilung unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: "Wer ist Issa-al H., der mutmaßliche Täter, der auf dem Stadtfest drei Menschen getötet und sechs zum Teil schwer verletzt hat? Wie kam er nach Deutschland, warum konnte er bleiben und sich radikalisieren? Ist seine Geschichte ein Einzelfall oder sind die Abläufe und Strukturen rund um das Thema Asyl lückenhaft?"