Krieg in Gaza

Tausende ultraorthodoxe Juden protestieren gegen Wehrpflicht

30.6.2024, 20:23 Uhr
Ultraorthodoxe jüdische Männer verbrennen Müll während einer Demonstration gegen die Rekrutierung von Soldaten. Der Oberste Gerichtshof Israels hat in der vergangenen Woche die Regierung angewiesen, ultraorthodoxe Männer in die Armee einzuberufen.

© Ohad Zwigenberg/Ohad Zwigenberg/AP/dpa Ultraorthodoxe jüdische Männer verbrennen Müll während einer Demonstration gegen die Rekrutierung von Soldaten. Der Oberste Gerichtshof Israels hat in der vergangenen Woche die Regierung angewiesen, ultraorthodoxe Männer in die Armee einzuberufen.

+++ In Israel eskaliert der Streit um die Einführung der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Juden. Tausende streng religiöse Männer protestierten gestern in Jerusalem wutentbrannt gegen die gerichtlich verfügte Verpflichtung zum Wehrdienst in der israelischen Armee. Laut örtlichen Medienberichten kam es am Abend in der Stadt zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Mit berittenen Beamten und ein

+++ Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara entschied Ende März zudem, dass das Militär verpflichtet sei, auch die bisher weitgehend vom Dienst befreiten Religionsstudenten einzuziehen. Laut Gericht handelt es sich um 63.000 Männer. Viele Israelis empfinden es als ungerecht, dass Ultraorthodoxe vom Dienst an der Waffe und gefährlichen Kampfeinsätzen ausgenommen sind. Es gibt allerdings auch ultraorthodoxe Männer, die freiwillig dienen. Die Armee warnte zuletzt angesichts des Gaza-Kriegs vor einem Mangel an Kampfsoldaten.

+++ Bei einem Drohnenangriff auf die nördlichen Golanhöhen wurden nach Angaben der israelischen Armee 18 ihrer Soldaten verletzt. Einer von ihnen sei mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte das Militär mit. Die Luftwaffe habe als Reaktion auf den Angriff Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon attackiert. Dabei sei auch eine Abschussrampe bombardiert worden, von der ein Projektil auf den Norden Israels abgefeuert worden sei. Zusätzlich habe die eigene Artillerie in mehreren Gebieten im Südlibanon "Bedrohungen beseitigt". Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.