UN-Rede
Baerbock attackiert Russland: "Ihre Panzer bringen keinen Frieden"
2.3.2022, 09:30 Uhr"Ihre Panzer bringen kein Wasser. Ihre Panzer bringen keine Nahrung für Babys. Ihre Panzer bringen keinen Frieden. Ihre Panzer bringen Tod und Zerstörung", sagte Baerbock an Lawrow gewandt. "Sie können sich selbst etwas vormachen. Aber Sie werden uns nicht täuschen und nicht unsere Bevölkerung. Und sie werden ihre eigene Bevölkerung nicht täuschen." Die Politikerin war für ihre Rede direkt von einem Außenministertreffen aus Polen erstmals als Ministerin in die US-Ostküstenmetropole gereist - vom Flugzeug ging es direkt in die UN nach Manhattan. New York soll sie am Mittwoch wieder verlassen.
Appell an Mitgliedstaaten
Vor ihrem Auftritt hatte Baerbock noch gesagt, es gehe darum, deutlich zu machen, dass die Weltgemeinschaft den Angriffskrieg nicht akzeptiere: "In einer Frage von Krieg und Frieden kann niemand neutral sein". Man müsse sich entscheiden, ob man auf der Seite des Aggressors steht oder auf der Seite von "Familien, von Kindern, die sich in U-Bahn-Schächten vor Bomben- und Raketenangriffen verstecken."
We face a choice. The world looks to the United Nations and will remember which side we were on today. It’s our responsibility to defend the values and principles that we all depend upon - to defend peace and justice. Now is the moment to stand up and be counted. #UnitingForPeace pic.twitter.com/NtlXwJXXP2
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) March 1, 2022
Im Saal appellierte Baerbock dann an die Vertreterinnen und Vertreter der 192 weiteren UN-Mitgliedstaaten in der Vollversammlung, eine am Mittwoch anstehende Abstimmung über eine gegen Russland gerichtete Resolution zu unterstützen. "Wenn wir nach unserer Abstimmung nach Hause gehen, wird jeder von uns am Küchentisch unseren Kindern, unseren Partnern, unseren Freunden, unseren Familien gegenübersitzen müssen. Dann muss jeder von uns ihnen in die Augen schauen und ihnen sagen, welche Wahl wir getroffen haben."
Es gehe um nichts weniger, als um das Leben und den Tod der ukrainischen Bevölkerung, die Sicherheit Europas und die Charta der Vereinten Nationen. Westliche Staaten hoffen, dass bei der Abstimmung der Vollversammlung möglichst viele der 193 Mitgliedsländer den Angriffskrieg Russlands verurteilen und damit die weltweite Isolation der russischen Führung sichtbar machen.