Politik

Baerbocks Nebeneinkünfte: Warum der Vorgang keine Kleinigkeit ist

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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20.05.2021, 14:00 Uhr
Bei einer Kanzlerkandidatin schaut man ganz genau hin. Die verspätete Anmeldung von Nebeneinnahmen durch Annalena Baerbock ist keine Kleinigkeit

© Kay Nietfeld, dpa Bei einer Kanzlerkandidatin schaut man ganz genau hin. Die verspätete Anmeldung von Nebeneinnahmen durch Annalena Baerbock ist keine Kleinigkeit

Da hatte es aber jemand plötzlich ganz eilig. Nur wenige Wochen vor der Ernennung zur Kanzlerkandidatin meldete Annalena Baerbock dem Bundestag Nebeneinnahmen in Höhe von rund 25.000 Euro nach. Die Begründung: Es habe sich um ein Versehen gehandelt.

Befremdlich an der Angelegenheit ist die Tatsache, dass die fraglichen Zahlungen der Partei an ihre Chefin zum Teil bis in das Jahr 2018 zurückreichen. Da müssen die Vorsitzende und ihr Büro schon ganz schön vergesslich gewesen sein. So etwas passt nicht gut zu jemandem, der das höchste Regierungsamt im Staate anstrebt.

Allerdings sollte man auch auf dem Boden bleiben. Es handelt sich um prinzipiell nicht zu beanstandende Gelder der eigenen Partei - eine Art Entschädigung für den ehrenamtlichen, aber zeitraubenden Job der Parteivorsitzenden. Eine ganz andere Nummer als die horrenden Nebeneinnahmen anderer Abgeordneter oder gar die schäbigen Maskendeals.

Eines muss Annalena Baerbock jedoch wissen: Bei einer Kanzlerkandidatin schauen wir zu Recht alle ganz genau hin. Noch weitere solcher Versehen und es wird sich auf das Wahlergebnis niederschlagen.


"Ein Versehen": Baerbock meldet Nebeneinkünfte nach


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