Schwere Vorwürfe

Bericht: Abramowitsch klagte nach Friedensverhandlungen wohl über Vergiftungssymptome

28.03.2022, 19:49 Uhr
Der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch klagte nach den Friedensverhandlungen am 3. und 4. März über Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen. 

© Anthony Anex/KEYSTONE/dpa Der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch klagte nach den Friedensverhandlungen am 3. und 4. März über Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen. 

Laut Berichten des Wall Street Journals (WSJ) litten der russische Oligarch Roman Abramowitsch und mindestens zwei ukrainische Verhandler nach Friedensgesprächen an Vergiftungssymptomen. Nach Angaben des WSJ und der Investigativplattform Bellingham sollen die Symptome nach den Friedensverhandlungen am 3. und 4. März aufgetreten sein.

Die Verhandlungen fanden vor dreieinhalb Wochen in Kiew statt. Abramowitsch war dabei Teil der ukrainischen Delegation des Abgeordneten Rustem Umerow. Nach den Gesprächen hätten die drei Verhandler über rote Augen und und tränende Augen geklagt. Außerdem soll sich deren Haut an Gesicht und Händen abgeschält haben, berichtet das WSJ. Mittlerweile gehe es den Betroffenen wieder besser.

Ob es sich dabei um chemische oder biologische Waffen gehandelt haben könnte, sei nicht eindeutig. Nach Angaben eines Experten seien die Symptome mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Vergiftung mit einem chemischen Kampfstoff zurückzuführen. Jedoch sei die Dosis zu gering gewesen, um lebensbedrohliche Schäden zu verursachen.

Laut dem WSJ soll der russischen Seite vorgeworfen worden, die drei Teilnehmer vergiftet zu haben, um die Friedensverhandlungen zu sabotieren. Eine Quelle von Abramowitsch' Seite äußerte hingegen, dass es schwierig sei, zu sagen, wer für den Angriff verantwortlich ist. Der Kreml hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Möglich ist, dass der Einsatz des Kampfstoffes zur Einschüchterung diente.

Doch in der Ukraine kommen auch Zweifel an den Berichten auf: Ein Mitglied der ukrainischen Delegation soll der Abgeordnete Rustem Umjerow sein, der sich auf Facebook dazu äußerte. "Mir geht es gut", erklärte Umjerow, bat darum, nur verifizierten Informationen zu trauen und sprach von einem "Informationskrieg".

Abramowitsch ist in den vergangenen Wochen immer wieder als Vermittler zwischen den beiden Kriegsparteien in Erscheinung getreten und beteiligte sich an mehreren Gesprächen.

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