Bericht: Kanzleramt will Lockdown bis 18. April - und neue Ausgangssperre

Tobi Lang

Online-Redakteur

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21.3.2021, 20:23 Uhr
Die Inzidenzwerte in Deutschland steigen - tritt Angela Merkel jetzt auf die Vollbremse? 

© Christian Thiel via www.imago-images.de, imago images/Christian Thiel Die Inzidenzwerte in Deutschland steigen - tritt Angela Merkel jetzt auf die Vollbremse? 

Ostern wird im Fokus der Bund-Länder-Schalte am Montag stehen. Wie viele Familienmitglieder dürfen sich treffen - und wird Urlaub zumindest im eigenen Bundesland möglich sein? Am Sonntag preschten die SPD-geführten Länder vor, eine Beschlussvorlage, die kursiert, macht etwa Hoffnung auf Übernachtungen in Ferienwohnungen. Nun sind auch erste Details durchgesickert, was das Kanzleramt für die kommenden Wochen für richtig hält.

Wie die Bild-Zeitung und die Deutsche Presse-Agentur berichten, soll der derzeit geltende Lockdown bis mindestens 18. April verlängert werden. Das geht aus einem Papier hervor, das dem Blatt vorliegt. Die SPD-geführten Bundesländer sprachen sich ebenfalls für eine Verlängerung aus, ließen das konkrete Datum aber offen.

Nächtliche Ausgangssperre bald in ganz Deutschland?

Eine andere Maßnahme, die bereits in Bayern gilt, soll zudem bundesweit umgesetzt werden. In sogenannten Corona-Hotspots, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liegt, sollen nächtliche Ausgangssperren eingeführt werden - so, wie sie im Freistaat bereits praktiziert werden. Lediglich bei der Uhrzeit, berichtet die Bild, hat sich das Kanzleramt nicht festgelegt.

Die Beschränkung soll bis 5 Uhr morgens gelten, das Startdatum aber ist noch unklar. In Bayern dürfen Menschen in Hotspots derzeit ab 22 Uhr das Haus nur noch mit triftigem Grund verlassen. Dazu gehören etwa medizinische Notfälle, nicht aber der Besuch bei Freunden. So sollen Privatpartys verhindert werden. Deutschlandweit liegen knapp 200 Landkreise und kreisfreie Städte über der kritischen Inzidenzgrenze von 100.

Appelle gegen Osterurlaub

Stellenweise sind Passagen der Beschlussvorlage aus dem Kanzleramt noch in eckige Klammern gesetzt, was heißt, dass darüber am Montag noch diskutiert wird - sie sind besonders strittig. Auch auf die Osterfeiertage geht das Papier ein. "Bund und Länder appellieren weiterhin eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, auf nicht zwingend notwendige Reisen im Inland und auch ins Ausland zu verzichten", zitiert die Deutsche Presse-Agentur aus der Vorlage.

Weiter heißt es: "Das Auftreten von verschiedenen Covid-19-Varianten und deren weltweite Verbreitung haben gezeigt, dass der grenzüberschreitende Reiseverkehr auch weiterhin auf das absolut erforderliche Mindestmaß begrenzt werden muss." Damit bezieht sich das Kanzleramt wohl auf umstrittene Mallorca-Reisen. Zuletzt brachte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine Test- und Quarantänepflicht für Rückkehrer etwa von den Balearen ins Spiel. Die Mittelmeerinseln gelten seit einigen Tagen nicht mehr als Risikogebiet.

Kita- und Schulschließungen ab Inzidenz von 200?

Viele Schüler sind im Distanzunterricht - das könnte mit Blick auf die Beschlussvorlage auch noch eine Weile so bleiben. Erzieher, Lehrer und Kinder sollen zwei Mal wöchentlich getestet werden. Ist das nicht möglich, sollen Schulen und Kitas gar nicht erst öffnen. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 bringt das Kanzleramt sogar Komplettschließungen in Schulen und Kitas ins Spiel.

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