Bildungsforscher: Ältere Schüler sollten bis März ins Homeoffice

15.11.2020, 09:21 Uhr
Wenn die älteren Jahrgänge von zu Hause aus lernten, gebe es zudem in den Schulen mehr Räume, um die jüngeren Jahrgänge zu verteilen.

© Uli Deck, dpa Wenn die älteren Jahrgänge von zu Hause aus lernten, gebe es zudem in den Schulen mehr Räume, um die jüngeren Jahrgänge zu verteilen.

Programme für den Distanzunterricht sollten dabei langfristig bis Ende März angelegt werden und nicht nur bis Weihnachten, sagte Köller, der an mehreren Stellungnahmen der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, zur Corona-Pandemie mitgeschrieben hat.

Angesichts der aktuellen Lage müssten die jüngeren Klassen zudem wieder verkleinert und Abstände untereinander vergrößert werden. "So lange wir keine Massenimpfungen haben und es kalt und winterlich ist, wird das Infektionsgeschehen problematisch bleiben", so Köller.


Schulen in Bayern sollen offen bleiben - mit Maskenpflicht


Am Montag beraten die Regierungschefs von Bund und Ländern in einer Videoschalte über die aktuelle Lage und den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie. Zentral ist die Frage, ob die geltenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens verlängert oder ausgeweitet werden sollen. Dabei könnte es angesichts einer steigenden Zahl von Corona-Fällen und Quarantäne-Anordnungen bei Lehrkräften und Schülern auch darum gehen, wie die Schulen offen gehalten werden können.

Wissenschaftler Köller nannte für seinen Vorschlag mehrere Gründe. Zum einen könnten ältere Schüler mit dem Distanzlernen über mehrere Wochen hinweg besser umgehen als jüngere. Zum anderen müssten sie nicht von den Eltern betreut werden.

Wenn die älteren Jahrgänge von zu Hause aus lernten, gebe es zudem in den Schulen mehr Räume, um die jüngeren Jahrgänge zu verteilen, argumentierte der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Auch mit Blick auf die Ausbreitung des Virus ist es aus seiner Sicht sinnvoll, Jugendliche aus den Schulen zu nehmen. Die Hoffnungen, dass Schüler weniger infektiös seien, habe sich nicht erfüllt. Vielmehr gebe es gerade bei jungen Menschen eine hohe Dunkelziffer, weil sie infiziert seien, ohne Krankheitssymptome zu zeigen.

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