Ukraine-Krise
"Bundeswehr mehr oder weniger blank": Dramatische Worte von Generalleutnant Mais
24.2.2022, 19:42 Uhr„Du wachst morgens auf und stellst fest: Es herrscht Krieg in Europa“ – mit diesen Worten beschreibt Generalleutnant Alfons Mais eben jene Situation, über die seit vergangene Nacht der gesamte Erdball spricht.
Auf LinkedIn wird er dann noch viel deutlicher. Mais wörtlich: „Und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da. Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können, sind extrem limitiert.“
Harte Worte für eine gesamte Nation. Der 59-Jährige warnte in den vergangenen Monaten immer wieder intern – aber auch öffentlich. „Ich bin angefressen. Noch ist Nato-Territorium nicht direkt bedroht, auch wenn unsere Partner im Osten den konstant wachsenden Druck spüren“, lässt er seinem Unmut über den aktuellen Zustand weiter freien Lauf.
Die frühere Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer meldete sich ebenfalls zu Wort. Auf Twitter ging sie verbal durchaus in die Vollen: „Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben. Wir haben nach Georgien, Krim und Donbass nichts vorbereitet (...), was Putin wirklich abgeschreckt hätte.“
Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben. Wir haben nach Georgien, Krim und Donbass nichts vorbereitet haben, was Putin wirklich abgeschreckt hätte.
— A. Kramp-Karrenbauer (@akk) February 24, 2022
In den kommenden Tagen sollen schärfte Sanktionen gegen Russland vorbereitet werden. Wie bereits heute bekannt wurde, entfernt Schalke 04 vorerst Hauptsponsor Gazprom vom Trikot, im Vorstand gab es zudem einen Rücktritt. Die Uefa will St. Petersburg das eigentlich dort geplante Champions-League-Finale entziehen und auch FCN-Stürmer Erik Shuranov äußerte sich besorgt um die Situation in seinem Heimatland, wie Club-Trainer Robert Klauß auf einer Pressekonferenz erklärte.