Corona: Alle Bundesländer unter Inzidenz-Schwelle von 50

30.5.2021, 11:57 Uhr
Zahlreiche Menschen spazieren durch die Fußgängerzone in der Münchner Innenstadt.

© Sven Hoppe/dpa Zahlreiche Menschen spazieren durch die Fußgängerzone in der Münchner Innenstadt.

Alle Bundesländer in Deutschland sind in der Corona-Pandemie mittlerweile unter den politisch bedeutsamen Inzidenz-Wert von 50 gerutscht. Am Sonntag ging aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor, dass nun auch Thüringen als letztes Bundesland unter dieser Marke liegt. Die dortige 7-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 47,5 an.


Corona in Bayern: Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Sonntag bei 36


Bundesweit liegt der Wert bei 35,2. Besonders gut ist die Lage in den nördlicheren Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (14,7), Schleswig Holstein (17,9), Brandenburg (20,0), Hamburg (22,4) und Niedersachsen (23,1).

RKI: Kein Kreis in Bayern mehr über 100er-Inzidenz

Die Zahl der neuen Corona-Infektionen im Freistaat sinkt. Kein bayerischer Kreis lag am Sonntag mehr über der kritischen Corona-Inzidenz-Marke von 100. Laut Robert Koch-Institut (RKI) war der bayerische Spitzenreiter der Landkreis Günzburg mit 99,2 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Auf Platz zwei folgte die Stadt Memmingen mit 97,5, die in der vergangenen Woche noch mit weit über 100 der deutschlandweite Corona-Hotspot war.

In der Stadt Weiden in der Oberpfalz, die sich in den vergangenen Tagen einer Inzidenz von 0,0 zu nähern schien, stieg die Inzidenz am Sonntag leicht auf 4,7.

Im Durchschnitt lag die Inzidenz in Bayern laut RKI am Sonntag bei 36,0 und damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 35,2. 585 neue Infektionen waren laut RKI in 24 Stunden dazugekommen - und 4 Todesfälle.

SPD-Landtagsfraktion will Katastrophenfall aufheben

Angesichts der sinkenden Corona-Inzidenzen fordert die SPD-Landtagsfraktion die Aufhebung des Katastrophenfalls. Ihr innenpolitischer Sprecher, Stefan Schuster, habe dazu einen Antrag gestellt, teilte die Oppositionsfraktion in München mit. "Der Katastrophenfall liegt nicht mehr vor und muss aufgehoben werden. Unser bayerisches Gesundheitssystem ist voll funktionsfähig und braucht keine zentrale Koordinierung mehr", sagte Schuster.

Der bayernweite Katastrophenfall war Anfang Dezember 2020 ausgerufen worden. Innenminister Joachim Herrmann stellte ihn fest und setzte damit einen Kabinettsbeschluss um. "Ziel ist eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen", sagte der CSU-Politiker damals.

Der Katastrophenfall sei mit einer landesweiten Inzidenz von 177 sowie der Belegung der Krankenhäuser begründet worden, hieß es von der SPD-Fraktion. "Beides ist aktuell massiv rückläufig", sagte Schuster.

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