Parteitag im Juni erwartet

Deutliche Worte aus Fürth: Oberbürgermeister Jung fordert Rückzug von SPD-Parteichefin

Verena Gerbeth

nordbayern.de

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21.03.2025, 13:59 Uhr
Bislang traten Saskia Esken und Lars Klingbeil als Doppelspitze des SPD-Vorsitzes auf. Doch die Kritik an der Co-Parteichefin wird lauter.

© IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elme/IMAGO/Bernd Elmenthaler Bislang traten Saskia Esken und Lars Klingbeil als Doppelspitze des SPD-Vorsitzes auf. Doch die Kritik an der Co-Parteichefin wird lauter.

Die SPD hat bei der Wahl am 23. Februar ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken und Co-Parteichef Lars Klingbeil blieben im Amt. Klingbeil sicherte sich zusätzlich den Fraktionsvorsitz. "Ich begrüße das, das zeigt Entschlossenheit", sagte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung. Esken habe es dagegen jedoch versäumt, die Menschen für sich zu gewinnen. Während Klingbeil zumindest auf rund 42 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis kam, holte die Parteichefin 12,9 Prozent. "Bei so einem Ergebnis würde ich keine weitere Stunde im Amt bleiben", findet Jung deutliche Worte. Die SPD müsse jetzt "mit einer starken Persönlichkeitsriege" auftreten. Nach dem Parteitag im Juni würde er es begrüßen, wenn die SPD nur noch eine Spitze hätte.

Damit ist der OB nicht alleine, auch die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag forderte neben Jung im Tagesspiegel den Rückzug Eskens. Die SPD-Co-Vorsitzende Esken selbst geht von personellen Veränderungen in der Parteiführung nach dem schwachen Abschneiden bei der Bundestagswahl aus. Esken verwies bereits am Montag im ZDF-"Morgenmagazin" auf den vorgezogenen Parteitag Ende Juni, bei dem das Wahlergebnis analysiert werden und über die Führung der Partei neu entschieden werden soll. "Da werden auch personelle Konsequenzen notwendig sein. Das werden wir als Team entscheiden", sagte Esken.