Deutschland setzt Impfungen mit Astrazeneca nicht aus
11.3.2021, 20:49 UhrDies teilte das Paul-Ehrlich-Instuitut am Donnerstagabend in Langen mit. Nach einer ersten Prüfung halte auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) "an der positiven Bewertung des zugelassenen Astrazeneca-Impfstoffs fest", hieß es.
Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens zu impfen. Als Grund wurden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Dabei wurde auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern.
Bis 10. März wurden der EMA nach eigenen Angaben 30 Fälle von "thromboembolischen Ereignissen" bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpften Menschen in der EU gemeldet. Dies sei nicht mehr als statistisch zufällig auch ohne Impfung in der Bevölkerung vorkomme.
Geringerer Einsatz des Impfstoffs
Es gebe derzeit "keinen Hinweis, dass die Impfung diese Erkrankungen verursacht hat", schrieb das PEI. "In Übereinstimmung mit der EMA überwiegt aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts der Nutzen der Impfung die bekannten Risiken."
Der Impfstoff von Astrazeneca wird bisher in Deutschland seltener eingesetzt als der von Biontech/Pfizer. Der jüngste Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zählte bis 26. Februar 363.645 Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca. Dem stehen 5,4 Millionen Impfungen mit dem Präparat von Biontech/Pfizer gegenüber. Noch seltener sind Impfungen mit dem Präparat von Moderna (168189 Impfungen).
Hier können Sie Ihre Meinung zur Corona-Krise kundtun oder sich mit anderen Usern zum Thema austauschen. Alle Artikel zu Corona haben wir zudem für Sie auf einer Themenseite gesammelt.