Den Wahl-O-Mat kennt jeder - aber was macht der Real-O-Mat?

Nürnberg - Wer nicht weiß, was er wählen soll, dem hilft der Wahl-O-Mat. Aber setzen die Parteien ihre Wahlversprechen dann auch wirklich um? Das analysiert ein neues Tool, das ebenfalls bei der Wahlentscheidung helfen kann.

Während der hinlänglich bekannte Wahl-O-Mat seine Empfehlung auf Basis der Wahlprogramme der Parteien (also ihrer Versprechen für die Zukunft) ausspricht, betrachtet der Real-O-Mat die Vergangenheit: Er analysiert das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien im Bundestag. Dies ermöglicht eine deutlich realistischere Einschätzung der politischen Ausrichtung und Handlungen der Parteien, denn: Versprechen kann man viel, wenn man gewählt werden möchte. Welche der Versprechen dann auch gehalten werden, steht nicht selten auf einem anderen Blatt.

Der Real-O-Mat stellt den Nutzern 20 Fragen zu verschiedenen politischen Themen, deren Antworten dann mit den Abstimmungen der Parteien in der letzten Legislaturperiode verglichen werden. Er kann dabei aber natürlich nur die Parteien berücksichtigen, die in der letzten Legislaturperiode im Bundestag vertreten waren und bei der kommenden Wahl antreten.

Die Datenbasis des Real-O-Mat stammen aus den offiziellen Abstimmungsprotokollen des Bundestags - ihre Verlässlichkeit und Überprüfbarkeit ist dadurch garantiert. Entwickelt hat das Tool die Transparenzplattform "FragDenStaat" in Zusammenarbeit mit Partnern wie abgeordnetenwatch.de und Wikimedia Deutschland.

Der Wahl-O-Mat ist für politisch Orientierungslose aber natürlich dennoch ein unverzichtbares Tool, denn er enthält auch Parteien, die in der letzten Legislaturperiode nicht im Bundestag waren. Online ist er allerdings noch nicht: Erst ab Donnerstag, dem 6. Februar 2025, um 11.15 Uhr ist er nutzbar und bleibt das dann bis zum Wahltag um 18 Uhr - also bis zu dem Moment, in dem die Wahllokale schließen.