Ukrainer in Deutschland

266.000 Ukraine-Flüchtlinge haben Jobs in Deutschland

27.9.2024, 10:05 Uhr
Die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern auf dem deutschen Arbeitsmarkt scheint in die Gänge zu kommen (Archivbild).

© Oliver Berg/dpa Die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern auf dem deutschen Arbeitsmarkt scheint in die Gänge zu kommen (Archivbild).

Die Jobsuche von nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern ist inzwischen öfter erfolgreich. Allein im September hätten 8.500 ukrainische Staatsangehörige eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt, eine Ausbildung oder eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen, teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit. Das sind mehr als doppelt so viel wie im September 2023. "Diese Zahlen zeigen, dass der Job-Turbo deutlich wirkt", betonte Heil.

Trotz des konjunkturell schwierigen Umfelds seien im Juli 2024 rund 266.000 der gut 700.000 nach Deutschland gekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter beschäftigt, 213.000 von ihnen sozialversicherungspflichtig. 53.000 hätten einen Minijob. 

Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, erklärte, der Arbeitsmarkt sei auch für Ukrainer derzeit wenig aufnahmefähig. Dennoch gehe die Entwicklung in die richtige Richtung. Ein Hemmnis sei weiterhin aber das Wirrwarr an Genehmigungsverfahren zur Anerkennung von Berufsabschlüssen in Deutschland.

Forderungen nach einer Rückkehr der Ukraine-Flüchtlinge vom Bürgergeld ins Aslybewerberleistungsgesetz, wie sie zuletzt aus Union und FDP laut geworden waren, erteilte Nahles eine klare Absage. "Wer Menschen schnell in Arbeit bringen will, der tut gut daran, das zu unterlassen", sagte Nahles. Aus dem Bürgergeld bestehe die vollumfängliche Möglichkeit der Vermittlung in Arbeit. Dies sei unter den Regelungen des Aslybewerberleistungsgesetzes schwieriger und nur verzögert möglich. 

Limitierendes Element bei der Vermittlung sei neben den Anerkennungsproblemen bei Berufsabschlüssen derzeit die Sprache. Hier liefen aber bereits Programme, etwa auch zum Spracherwerb "on the job", also nach Berufseintritt, sagte Nahles. 

 

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ging weiter zurück. Im September waren nach Angaben der Bundesagentur noch 696.000 offene Stellen zur Neubesetzung gemeldet. Das sind 65.000 weniger als vor einem Jahr.

Im Vergleich der Bundesländer liegt die Arbeitslosigkeit in Bremen mit einer Quote von 11,1 Prozent am höchsten, gefolgt von Berlin mit 9,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Ländervergleich verzeichnet Bayern mit 3,8 Prozent. Die Freistaaten Thüringen und Brandenburg sind die ostdeutschen Länder mit der niedrigsten Quote bei jeweils 6,1 Prozent.

Die Kurzarbeit könnte wieder leicht anziehen. Zwischen dem 1. und dem 23. September seien Anzeigen für Kurzarbeit für 65.000 Personen eingegangen. Dies bedeutet eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum Vormonat.