Einkaufen und Ausflüge: Bayern will Trips nach Tschechien und Österreich stoppen

6.12.2020, 19:52 Uhr
Besonders in der Vorweihnachtszeit zieht es eigentlich viele Franken nach Prag - aber nicht in diesem Jahr. 

© Foto: Michaela Øíhová/CTK/dpa Besonders in der Vorweihnachtszeit zieht es eigentlich viele Franken nach Prag - aber nicht in diesem Jahr. 

Der Grenzverkehr, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, ist ein Faktor bei der Ausbreitung des Coronavirus. "Wir haben das in Bayern erlebt." Der Erreger kennt keinen Schlagbaum, den es im Schengenraum ohnehin nicht gibt. "Die Grenzen sollen offen bleiben", sagt der CSU-Chef nach einer Sondersitzung des Kabinetts am Sonntag. "Aber wir werden Einschränkungen vornehmen."

Konkret will Bayern den sogenannten "kleinen Grenzverkehr" nach Tschechien und Österreich aussetzen. "Nicht für Pendler und Familien ersten und zweiten Grades", sagt Söder. "Aber das trifft vor allem für Einkaufen, Freizeit und alles andere zu." Heißt konkret: Nur wer arbeitet oder seine Familie in einem Nachbarland besuchen will, der muss keine Konsequenzen fürchten. Nach Einkaufstrips nach Tschechien aber etwa muss künftig ein negativer Corona-Test vorliegen - oder der Betroffene für zehn Tage in Quarantäne.

Keine Shoppingtrips oder Kurzausflüge

Damit reagiert Bayern wohl auch auf die Lockerungen in Tschechien und Österreich. Die Regierung in Prag beschloss bereits vor einigen Tagen, dass Geschäfte und Gastronomie wieder öffnen dürfen - zumindest vorerst. Auch in Österreich endet ein wochenlanger strenger Lockdown, hier dürfen ebenfalls Läden wieder öffnen. Shoppingtrips und Kurzausflüge in die Nachbarländer soll es aber nicht geben.


Kommentar: Warum Bayerns neuer Corona-Kurs richtig ist


Bislang galt die 24-Stunden-Regel. Wer weniger als einen Tag in einem Nachbarland oder Risikogebiet verbrachte, der hatte zuletzt keinen negativen Test gebraucht. Auch die Quarantäne wurde ausgesetzt. Das soll sich nun ändern. Der neue Corona-Kurs, den das Kabinett am Sonntag beschloss, wird am Dienstag Thema im Landtag sein. Er soll über die Maßnahmen abstimmen, die dann von Mittwoch an bis zum 5. Januar gelten sollen.

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