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Enge Frist bei Bundestagswahl 2025: Wahlleiter aus Bayern gibt wichtigen Tipp

Andrea Munkert

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10.1.2025, 09:37 Uhr
Kampagnenpräsentation für den Bundestagswahlkampf der SPD im Willy-Brandt-Haus.

© Thomas Trutschel/IMAGO/ Kampagnenpräsentation für den Bundestagswahlkampf der SPD im Willy-Brandt-Haus.

Wählerinnen und Wähler haben bei der vorgezogenen Bundestagswahl in Bayern weniger Zeit für Briefwahl als üblich. Statt wie sonst zwischen vier und fünf Wochen stünden heuer nur rund zwei Wochen dafür zur Verfügung, sagte Bayerns Landeswahlleiter Thomas Gößl in Fürth.

Die Gemeinden im Freistaat würden Briefwahlunterlagen voraussichtlich ab dem 10. Februar versenden. Bis Mitte Februar dürften diese dann bei den Wählerinnen und Wählern ankommen. Hintergrund ist, dass erst am 30. Januar endgültig feststehen wird, welche Kandidaten zugelassen sind und damit auf die Stimmzettel kommen. Im Anschluss müssen die Kommunen die Stimmzettel noch drucken lassen.

Bei vorherigen Wahlen bestand noch der amtliche Hinweis, dass der Wahlbrief bis zum Donnerstag vor der Wahl bei der Post aufgegeben sein müsse, um rechtzeitig anzukommen und gewertet zu werden. Bei der nun vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar bestünde diese Angabe, dieser Tipp, nicht mehr, so Bayerns Landeswahlleiter: "Jeder Wahlberechtigte ist selbst dafür verantwortlich, dass die ausgefüllten Briefwahlunterlagen rechtzeitig eingehen." Gößl lässt in der Pressekonferenz zu diesem Thema allerdings unbeantwortet, ob Wähler und Wählerinnen auf die Post setzen sollten.

Briefwahlunterlagen nicht lange liegen lassen

Mit Blick auf den Wahltermin für die Bundestagswahl am 23. Februar sollten die Briefwahlunterlagen deshalb zu Hause nicht noch mehrere Tage liegen bleiben, sagte Gößl. Sie sollten möglichst gleich ausgefüllt und auf den Postweg oder persönlich zur Gemeinde gebracht werden.

Der Zeitplan an sich ist engmaschig.

Ab 13. Januar versenden Gemeinden die Wahlbenachrichtigungen. Liegen diese vor, können Interessierte die Briefwahl beantragen. Am einfachsten sei das per Online-Verfahren", so Gößl. Auch per Papier oder Mail können die Wahlunterlagen für Zuhause geordert werden.

Ab 30. Januar stehen die Kandidaten für die Wahl fest. Die Frist für deren Prüfung sei schon verkürzt worden. Eher gehe es nicht. Und erst, wenn die Wahlvorschläge feststehen, können die Stimmzettel gedruckt werden.

Ab 10. Februar verschicken die Gemeinden die Briefwahlunterlagen. Das könne in einzelnen Fällen früher oder später passieren. Wer allerdings trotz seines Antrags eine Woche vor der Wahl noch keine Unterlagen zur Briefwahl bekommen habe, solle bei seiner Gemeinde nachfragen.

So umgeht man den Postweg bei der Briefwahl

Einen speziellen Tipp hat Bayerns Wahlleiter außerdem: Auch bei dieser Wahl bestehe zudem die Möglichkeit, bereits an Ort und Stelle in der Gemeinde Briefwahl zu machen, sagte Gößl. Dazu würden die Briefwahlunterlagen bei der Gemeinde abgeholt, direkt ausgefüllt und wieder abgegeben. Dort würden entsprechende Wahlkabinen aufgestellt, in denen man seinen Stimmzettel gleich ausfüllen kann, teilt Gößl in der Pressekonferenz weiter mit. Der Transportweg könne so gar nicht zum Problem werden. Bislang hätten rund 30 Prozent der Briefwähler in Bayern auf diese Weise abgestimmt. So werde auch verhindert, dass Briefwahlunterlagen zu spät bei der Gemeinde ankommen und nicht mehr berücksichtigt werden können. Davon gebe es bei jeder Wahl einen gewissen Anteil.

Grundsätzlich entspreche die Urnenwahl dem verfassungsrechtlichen Leitbild für die Wahl, sagte Gößl. Das heißt: Der Regelfall ist es, bis 18 Uhr am Wahltag seine Stimme im Wahllokal seines Sprengels abzugeben. Die Briefwahl sei eine Alternative für Menschen, die am Wahltag keine Zeit hätten. Er rechne nicht damit, dass der Anteil der Briefwähler bei der anstehenden Bundestagswahl weiter steigen wird, sagte Gößl. Bei der Bundestagswahl 2021 - während der Corona-Pandemie - lag der Briefwahlanteil in Bayern bei mehr als 60 Prozent, bei der Landtagswahl 2023 betrug er rund 55 Prozent.

Deutlich mehr ältere Wahlberechtigte

Was sich aber schon jetzt zeigt: Die Wahlberechtigten in Bayern werden immer älter. Waren bei der Bundestagswahl 1990 noch 19,7 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern 65 Jahre und älter, werden es heuer bereits 28,7 Prozent sein und damit mehr als ein Viertel.

Insgesamt sind im Freistaat rund 9,2 Millionen Menschen bei der Bundestagswahl stimmberechtigt. Darunter befinden sich 362.000 Erstwähler, das seien weniger als bei vorherigen Wahlen. Auch der Anteil der sogenannten Jungwähler zwischen 18 und 25 Jahren ging zurück. Er beträgt 2025 laut Schätzung rund 8,5 Prozent - im Jahr 1990 waren es noch knapp 13 Prozent.

Auch die Gruppe der 25- bis 45-Jährigen schrumpfte deutlich von 36,5 Prozent (1990) auf 28,5 Prozent. Zugelegt hat dagegen die Gruppe der Menschen im Alter von 45 bis 65 Jahren. Ihr Anteil stieg seit 1990 um 3,4 Prozent auf nun 34,3 Prozent.

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