Es geht los: Corona-Impfungen in Bayern starten

27.12.2020, 10:02 Uhr
Berlin: Eine 101-jährige Bewohnerin wird im Pflegeheim gegen das Coronavirus geimpft.

© Kay Nietfeld, dpa Berlin: Eine 101-jährige Bewohnerin wird im Pflegeheim gegen das Coronavirus geimpft.

Nach wochenlangen Vorbereitungen starten am Sonntag auch in Bayern die Corona-Impfungen. Mobile Impfteams werden zunächst vor allem zu Pflege- und Seniorenheimen ausrücken und dort die besonders gefährdeten Menschen versorgen. Bewohner und Mitarbeiter von Heimen sowie medizinisches Personal auf Intensivstationen und in Notaufnahmen sind als erste an der Reihe. Gesundheitsministerin Melanie Huml und Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (beide CSU) kommen zum Auftakt der Impfungen am Vormittag (10.30 Uhr) in eine Seniorenresidenz in Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck.


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Am Samstag waren die ersten 9750 Impfdosen im Freistaat angekommen, aus Sorge vor Sabotage oder Anschlägen unter Polizeischutz. Von den zentralen Lagerorten Erlangen und München aus wurde der Impfstoff regional auf die 99 Impfzentren verteilt. Für jede der 96 Kreisverwaltungsbehörden jeweils etwa 100 Dosen bereit, lediglich in München sind es 250.

Ministerpräsident Markus Söder warnte kurz vor dem Impfstart vor negativen Folgen durch Lieferengpässe. "Endloses Warten reduziert auch die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen", sagte der CSU-Chef der Deutschen Presse-Agentur. Leider sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden. "Die Bestellungen des Bundes reichen wohl, aber die Produktion dauert. Daher ist es wichtig, alle Kapazitäten zur Herstellung des Impfstoffes zu erhöhen."


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Söder betonte, dass er darüber hinaus keine größeren Probleme erwarte. «Die Impflogistik steht, es braucht nur noch den Impfstoff. Der Bund beliefert die Länder und dann wird alles verimpft.» Alle Seuchen hätten am Ende nur wirksam durch Impfungen bekämpft werden können. «Dazu müssen wir die Impfbereitschaft der Menschen noch deutlich erhöhen. Denn eine Impfpflicht wird es nicht geben», sagte Söder. "Je mehr geimpft wird und je mehr sich impfen lassen, desto schneller können wir den großen Schrecken von Corona reduzieren." Impfen sei ein wichtiger Schritt in die alltägliche Freiheit.

Bis zum Jahresende werden in Bayern weitere rund 205 000 Impfdosen in ultratiefgekühlten Thermoversandbehältern erwartet. Im neuen Jahr soll es mit regelmäßigen Lieferungen weitergehen, dem Vernehmen nach rund 100.000 Dosen pro Woche.

Da für einen wirksamen Schutz zwei Mal geimpft werden muss, wird jeweils die Hälfte der Impfstoffdosen zurückgestellt und in den zentralen Standorten zwischengelagert. Der Impfstoff, den die Firmen Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus entwickelt haben, muss dabei bei extremen Temperaturen um die Minus 70 Grad tiefgekühlt werden. In den örtlichen Impfzentren muss es dann schnell gehen: Dort werden die Fläschchen in normalen Medizinkühlschränken gelagert und müssen binnen drei bis fünf Tagen verbraucht werden.

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