Explosion vor AfD-Büro: Drei Tatverdächtige gefasst

dpa

4.1.2019, 13:23 Uhr

 Scheiben und Türen des Büros waren bei der Explosion am Donnerstagabend beschädigt worden. An zwei geparkten Autos und an zwei weiteren Gebäuden entstanden ebenfalls Schäden. Verletzt wurde niemand. "Gewalt gehört nicht zu den Mitteln der Demokratie. Die AfD muss politisch bekämpft werden und nicht mit Sprengkörpern", schrieb Dulig auf Twitter. Und weiter: "Dieser Anschlag hilft der AfD und schadet der Demokratie."

Die Polizei hat mittlerweile drei Tatverdächtige ermittelt. Es handele sich um drei Deutsche im Alter von 29, 32 und 50 Jahren, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen am Freitag in Dresden mit. Sie seien vorläufig festgenommen worden. Nähere Angaben etwa zum Umfeld der mutmaßlichen Täter oder zum Motiv machte die Behörde nicht. Auch zur Art des Sprengstoffes wollte sich das LKA unter Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht äußern.

Es bestehe der Verdacht auf eine politisch motivierte Straftat, hieß es. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) im Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Beschädigungen sind kein Einzelfall

Der Anschlag in Döbeln sei insofern eine Besonderheit, da durch die Explosion die Schädigung von Menschen bewusst in Kauf genommen worden sei, hieß es. Der Vorfall ereignete sich dem LKA zufolge am Donnerstagabend gegen 19.20 Uhr auf der Bahnhofstraße. Am Gebäude seien erhebliche Schäden an der Tür, am Rollladen und an der Fensterscheibe entstanden.

Im Büro hätten Werbematerialien gebrannt. Die Feuerwehr habe den Brand gelöscht. Durch die Explosion seien außerdem das Nachbargebäude und zwei vor dem Gebäude geparkte Transporter beschädigt worden.

In den vergangenen Wochen sei eine Zunahme von politisch motivierten Angriffen auf Büros der AfD in Sachsen festzustellen, hieß es. Dabei handele es sich vorwiegend um Sachbeschädigungen an den jeweiligen Gebäuden. Erst im Dezember war ein AfD-Büro in Borna beschädigt worden. Zuvor waren AfD-Büros in Chemnitz und Dresden Ziel von Vandalismus - sie wurden mit Farbe beschmiert.

Sachsens Innenminister verurteilt Tat

"Wir haben es hier mit einer ganz neuen Qualität von Gewalt gegen Vertreter der Politik zu tun", sagte Innenminister Roland Wöller (CDU). Der Staat werde dies nicht hinnehmen und mit aller Härte und rechtsstaatlichen Mitteln dagegen vorgehen.

Dieser Artikel wurde am Freitag gegen 13.20 Uhr aktualisiert.