Situation eskaliert

"Fahre ihm über die Knochen": Klimaschützer blockieren Straße - Mercedesfahrer rastet in Bayern aus

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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17.5.2022, 19:32 Uhr
Ein aufgebrachter Autofahrer zerrt einen von mehreren Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" von der Straße.

© Peter Kneffel, dpa Ein aufgebrachter Autofahrer zerrt einen von mehreren Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" von der Straße.

Die Klimademonstrantinnen und -demonstranten der "Letzten Generation" hielten schon desöfteren die Polizei auf Trab. Auch in Nürnberg blockierten sie bereits den Frankenschnellweg und hinderten Autofahrer daran, zur Arbeit zu kommen. So auch am Montagmorgen an der Autobahnausfahrt Fürstenried bei München. Die Klimaaktivisten klebten sich dort gegen 7.40 Uhr mitten im Berufsverkehr auf die Straße und blockierten den Verkehr.

Bereits nach kurzer Zeit waren mehrere Autofahrer ausgestiegen und beschimpften die Aktivisten. "Entweder ihr geht jetzt runter oder ich fahre ihm über die Knochen", schimpfte der Fahrer eines Mercedes. Zudem rissen die aufgebrachten Autofahrer den Demonstranten ein Plakat aus den Händen und zerrten sie von der Straße. Dies ist auf Videoaufnahmen zu sehen, die bei Twitter kursieren.

"Sie tun mir weh", ruft einer der Aktivisten, als er über den Asphalt gezogen wird. "Ist mir doch scheißegal", bekommt er von einem der wütenden Autofahrer zu hören. Auch die Deutsche Presseagentur bestätigt den Vorfall und berichtet, dass die Autofahrer "handgreiflich" wurden.

Die Protestierenden stoppten den Verkehr auf der A95 bei München.

Die Protestierenden stoppten den Verkehr auf der A95 bei München. © Peter Kneffel, dpa

Den Protest begründet einer der Aktivisten vor Ort damit, dass sie von Robert Habeck, dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, "eine Lebenserklärung" fordern. Demnach dürfe es keinen Ausbau der fossilen Infrastruktur in Deutschland geben "und auf keinen Fall neue Ölbohrungen in der Nordsee".

Der Verkehr auf der A95 staute sich wegen des Protests auf etwa hundert Metern. Gegen 9 Uhr war die Polizei vor Ort und löste die Aktion auf.


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