Große Unterschiede zwischen Parteien

Flugblatt-Affäre um Aiwanger: Großteil der Deutschen findet Söders Entscheidung richtig

05.09.2023, 14:47 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder entschied sich für einen Verbleib seines Vize Hubert Aiwanger - und traf damit aus Sicht der Deutschen die richtige Entscheidung.

© Lukas Barth-Tuttas, dpa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder entschied sich für einen Verbleib seines Vize Hubert Aiwanger - und traf damit aus Sicht der Deutschen die richtige Entscheidung.

Trotz der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus der Schulzeit lässt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder seinen Vize Hubert Aiwanger im Amt. Die Angelegenheit sei 35 Jahre her, es gebe keinen Beweis, dass der Politiker der Freien Wähler das Flugblatt verfasst habe, zudem habe er Reue gezeigt – so die Argumente, mit denen Söder seinen Entscheidung auf einer Pressekonferenz rechtfertigte. Offenbar traf der Ministerpräsident damit den Nerv der Deutschen und insbesondere der Bayern.

58 Prozent der Befragten finden Söders Entscheidung richtig. Das ergab eine Umfrage für den "Stern", die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa am Montag für die RTL-Gruppe Deutschland erhoben hatte. 34 Prozent hätten indes eine Entlassung Aiwangers nach der Flugblatt-Affäre für angemessen gehalten. Die verbliebenen acht Prozent machten keine Angaben. Noch deutlicheren Zuspruch erhält Söder im Freistaat: 72 Prozent der Bayern befürworten den Verbleib Aiwangers in seinem Amt. Nur 23 Prozent hätten eine Demission bevorzugt.

Die Zustimmung für Söders Entscheidung ist erwartungsgemäß aber nicht nur in Bayern, sondern auch unter Anhängern seiner Partei größer als im Durchschnitt: 92 Prozent der CSU-Wähler tragen die Entscheidung des gebürtigen Nürnbergers mit. Auch weite Teile der Wähler der AfD (86 Prozent), der CDU (77 Prozent) und der FDP (71 Prozent) stimmten gegen eine Entlassung Aiwangers. Anhänger der SPD (65 Prozent) und der Grünen (71 Prozent) sind derweil der Meinung, Söder hätte sich gegen den Verbleib seines Vize entscheiden sollen.

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