G8 oder G9: Spaenle lässt die Schulen entscheiden

2.8.2016, 13:52 Uhr
G8 oder G9? In Zukunft dürfen die Schulen selbst entscheiden, sagt Kultusminister Spaenle.

© dpa G8 oder G9? In Zukunft dürfen die Schulen selbst entscheiden, sagt Kultusminister Spaenle.

Nach der Kabinettsentscheidung für ein Nebeneinander von acht- und neunjährigen Gymnasien in Bayern hat Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) die Pläne konkretisiert: Die einzelnen Schulen sollen völlig frei entscheiden dürfen, ob sie ab dem Schuljahr 2018/19 oder auch später auf ein neunjähriges Modell wechseln - oder im Einzelfall auch beide Varianten, G8 und G9, parallel anbieten. "Alles für alle" an jedem Standort sei aber weder finanzierbar noch bezahlbar, sagte Spaenle am Dienstag in München.

Wie viele Lehrer am Ende zusätzlich benötigt werden, ist noch unklar. Klar ist nach dem Willen der Staatsregierung aber, dass sich an der zweijährigen Konzeption der Oberstufe nichts ändern soll. Wie der Stoff an den künftigen neunjährigen Gymnasien - vorrangig ab der siebten Klasse - neu verteilt wird, soll noch festgelegt werden. Klar ist aber nach Worten Spaenles, dass Schüler nach sechs Jahren am Gymnasium - im G8 ebenso wie im G9 - die Mittlere Reife haben sollen. Daran anschließend würde es dann an G9-Schulen - vor dem Eintritt in die zweijährige Oberstufe - ein zusätzliches Jahr geben. Grundsätzlich soll für beide Varianten der gleiche Lehrplan gelten, der Stoff soll lediglich unterschiedlich verteilt werden. "Wir gehen von einem einheitlichen bayerischen Gymnasium aus", sagte Spaenle.

Spaenle will nach der Sommerpause mit Verbänden reden

Der Dialogprozess unter anderem mit den Bildungsverbänden über die konkrete Ausgestaltung soll nach Worten Spaenles unmittelbar nach der Sommerpause beginnen, möglichst Anfang September. Die abschließende Entscheidung soll Ende 2016 oder Anfang 2017 fallen. Daran anschließen soll sich der nötige Gesetzgebungsprozess. Ziel ist laut Spanle, dass sämtliche Rechtsgrundlagen zu Beginn des Schuljahres 2017/18 feststehen. Dann hätten die Gymnasien ein Jahr lang Zeit, sich zu überlegen, welchen Weg sie einschlagen wollen.

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