Strengere Corona-Regeln?

Gastro-Verband gegen 2G und 3G-Plus: "Pandemie entscheidet sich nicht an der Wirtshaustür"

Robin Walter

Online-Redaktion

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29.10.2021, 13:44 Uhr
Es stehen neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen an. Kommt 3G-Plus für die Gastronomie? Der Verband der Gastronominnen und Gastronomen sieht dies kritisch.

© Sven Hoppe, dpa Es stehen neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen an. Kommt 3G-Plus für die Gastronomie? Der Verband der Gastronominnen und Gastronomen sieht dies kritisch.

Es soll wieder nachjustiert werden: Nach dem Wochenende treffen sich Markus Söder und seine Minister zu einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts um neue Corona-Maßnahmen zu beschließen. So könnte statt der 3G-Regelung in der Gastronomie schon bald 3G-Plus gelten, das ließ Söder schon am Donnerstag durchblicken.

Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des bayerischen Gastronomieverbandes Dehoga, sieht diese Entwicklung im Gespräch mit nordbayern.de kritisch: "Das Gastgewerbe ist nicht der große Infektionstreiber, das sieht auch das RKI so." Immer wieder wies das Robert-Koch-Institut darauf hin, dass die Gastronomie nicht als Pandemietreiber gesehen werden könne. Studien stützen diese These.

Statt einer 3G-Plus oder gar einer 2G-Regelung wünscht sich der Dehoga-Geschäftsführer neue Wege in der Pandemieeindämmung: "Ich würde mir einen Paradigmenwechsel wünschen", erklärt Geppert. "Der einzelne Gast sollte mehr Verantwortung tragen und bei einem Verstoß gegen die Regeln auch die Konsequenzen tragen und nicht der Wirt. Beim Schwarzfahren in der Bahn muss auch nicht der Schaffner dafür aufkommen." Für Diskotheken und Clubs gilt seit deren Öffnung im Oktober 3G-Plus, dies sei hier auch sinnvoll und funktioniere einwandfrei, erklärt der Dehoga-Geschäftsführer, fügt aber hinzu: "In der breiten Gastronomie und Hotellerie ist das meiner Einschätzung nach nicht notwendig."

Der Verband der Gastronomen ist der Meinung, dass die eigene Branche in der Pandemie zu unrecht als Gefährdung für den Infektionsschutz angesehen werde. "Die Pandemie entscheidet sich nicht an der Wirtshaustür", ist sich Geppert sicher. Verschärfungen für Gastronomie und Hotellerie seien derzeit nicht zu rechtfertigen. Viel mehr sieht er Handlungsbedarf am Arbeitsplatz: "Statt in die Wirtshäuser zu schauen, könne man auch über 3G am Arbeitsplatz diskutieren. Man verbringt deutlich mehr Zeit bei der Arbeit als in Restaurants oder Diskotheken."

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