Geschummelt? Diese Politiker haben ihren Doktortitel verloren

11 Bilder 10.5.2022, 12:17 Uhr

Politiker sind Vorbilder. Oder doch nicht? Wir zeigen Ihnen, welche Damen und Herren schon über ihr wissenschaftlich nicht ganz sauberes Arbeiten gestolpert sind. Einer darf sich inzwischen wieder Doktor nennen.

Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg, zuletzt Bundesverteidigungsminister, wurde im Januar 2011 der Doktortitel von der Universität Bayreuth aberkannt. Im März legte er seine politischen Ämter nieder. 2020 wurde bekannt, dass er einen neuen Doktortitel an der Universität Southampton erworben hat.

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Karl-Theodor zu Guttenberg

Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg, zuletzt Bundesverteidigungsminister, wurde im Januar 2011 der Doktortitel von der Universität Bayreuth aberkannt. Im März legte er seine politischen Ämter nieder. 2020 wurde bekannt, dass er einen neuen Doktortitel an der Universität Southampton erworben hat. © Angelika Warmuth, dpa

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Silvana Koch-Mehrin

Mit cum laude wurde die Doktorarbeit von Silvana Koch-Mehrin bewertet - doch auch sie musste sich Plagiatsvorwürfe gefallen lassen. Die FDP-Politikerin erklärte im Mai 2011 ihren Rücktritt u.a. als Parlamentsvizepräsidentin und als FDP-Präsidiumsmitglied. Im Juni 2011 entzog die Universität Heidelberg Koch-Mehrin den Titel. Dagegen legte sie erfolglos Widerspruch ein. © Jochen Lübke/Archiv (dpa)

Laut VroniPlag sollen 70 Prozent der Doktorarbeit con Georgios „Jorgo“ Chatzimarkakis, Mitglied des Europäischen Parlamants, abgeschrieben worden sein - woraufhin die Uni Bonn dem FDP-Politiker im Juli 2011 den Doktortitel aberkannte. Chatzimarkakis klagte dagegen - ohne Erfolg. Ähnlich erging es ...

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Georgios Chatzimarkakis

Laut VroniPlag sollen 70 Prozent der Doktorarbeit con Georgios „Jorgo“ Chatzimarkakis, Mitglied des Europäischen Parlamants, abgeschrieben worden sein - woraufhin die Uni Bonn dem FDP-Politiker im Juli 2011 den Doktortitel aberkannte. Chatzimarkakis klagte dagegen - ohne Erfolg. Ähnlich erging es ... © dpa

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Margarita Mathiopoulos

... seiner Parteikollegin Margarita Mathiopoulos. In den 80er Jahren promovierte sie an der Uni Bonn, und es dauerte nicht lange, bis erste Plagiatsvorwürfe laut wurden. Nach vielen Prüfungen entschied sich die Bonner Hochschule im April 2012, Mathiopoulos den Titel abzuerkennen. Die ehemalige Westerwelle-Beraterin ging dagegen durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vor, der ihre Beschwerde 2018 ablehnte. © dpa

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Veronica Saß

Edmund Stoibers Tochter Veronica Saß (hier mit Ehemann) muss seit 2011 auf ihren Doktortitel verzichten. Das entschied die Uni Konstanz, da die Plagiatsprüfung ihrer Dissertation ergeben hatte, dass sie über die Hälfte ihrer Arbeit abgeschrieben hat. Ihre Klage gegen den Entzug wurde von einem Gericht abgewiesen. © dpa

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Kai Schürholt

Wenige Wochen vor den Oberbürgermeisterwahlen in Landau (Rheinland-Pfalz) von 2007 stellte sich heraus, dass der CDU-Kandidat "Dr." Kai Schürholt gar keinen Doktortitel besaß. Seine Promotion war zum Wahl-Zeitpunkt nämlich noch nicht abgeschlossen. Keiner hätte nachgefragt, so Schürholt. Also hat er auch nichts gesagt. Ein Gericht verurteilte den Politiker schließlich zu 150 Tagessätzen zu je 50 Euro. Aus der Partei trat Schürholt von selbst aus. © dpa

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Florian Graf

Eher ungewöhnlich: Auf eigenen Wunsch beantragte der Berliner CDU-Fraktionschef Florian Graf die Widerrufung seines Doktortitels. Die Universität Potsdam kam der Bitte nach - und entzog ihm im Mai 2012 den akademischen Titel, da er selbst einräumte, in seiner Dissertation insgesamt große Fehler gemacht zu haben. Graf führte sein politisches Amt noch bis 2018 fort. © dpa

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Annette Schavan

Am 5. Februar 2013 wurde Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) der Doktortitel von der Universtät Düsseldorf entzogen. Fünf Tage darauf gab sie zusätzlich den Rücktritt von ihrem Amt bekannt. Auch Schavan klagte erfolgt gegen die Aberkennung. © Martin Schutt/Archiv (dpa)

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Andreas Scheuer

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer verzichtet seit dem 17. Januar 2014 auf seinen Doktortitel. Er hatte diesen 2004 als "kleinen Doktorgrad" an der Universität Prag erworben und bundesweit verwendet, obwohl dies nur in Bayern und Berlin erlaubt ist. Auch Plagiatsvorwürfe wurden erhoben, die Prager Universität wies sie jedoch zurück. © Andreas Gebert (dpa)

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Frank Steffel

Frank Steffel (rechts), bis 2021 direkt gewählter CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Berlin, wurde 2019 wegen Plagiaten der Doktortitel entzogen. Dagegen klagte er ohne Erfolg vor dem Berliner Verwaltungsgericht. © dpa

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Franziska Giffey

Gegen die damalige Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bestehen seit 2019 schwere Plagiatsvorwürfe. Die Politikern hatte damals erklärt, auf ihr Ministeramt zu verzichten, sollte sie den Doktortitel verlieren. Doch die Freie Universität Berlin sprach zunächst nur eine Rüge aus, begann ein Jahr später aber mit einer zweiten Überprüfung. Um die Karriere ohne die damit verbundenen Belastungen fortsetzen zu können, verzichtete Giffey im November 2020 auf ihren Doktortitel. Im Mai 2021 trat sie zudem als Familienministerin zurück. Heute ist Giffey regierende Bürgermeisterin von Berlin. © IMAGO/Jürgen Heinrich, IMAGO/Jürgen Heinrich