Habt Nachsicht mit Donald Trump!

Nürnberg - Das ist doch wieder einmal ein klassischer Trump-Aufreger: Der US-Präsident kann einfach nicht verstehen, warum so viele Menschen aus "Dreckslöchern" in die USA kommen müssten. Aber vielleicht muss man Verständnis haben für den geplagten Mann im Weißen Haus, findet NN-Politikredakteur Georg Escher.

Donald Trump hat es nicht leicht. Es fing schon damit an, dass er aus seinem dreistöckigen Luxus-Appartment im Trump-Tower umziehen musste in dieses eher schäbige, in die Jahre gekommene Weiße Haus. Was seine Vorgänger – die meisten jedenfalls – in einen Zustand der Ehrfurcht versetzte, empfand der Immobilien-Milliardär eher als Zumutung. Dort fehlt es nicht nur an goldenen Wasserhähnen, es gibt auch Probleme mit Kakerlaken, Mäusen und Ameisen.

Von Trump weiß man auch, dass er nicht gerne reist - außer zu seinem Luxus-Golfresort Mar-a-Lago bei Palm Beach in Florida. Schon gar nicht würde er in Länder reisen wollen, aus denen so viele Flüchtlinge in die USA drängen. Als er dann mit Senatoren über den Schutzstatus bestimmter Einwanderer aus Haiti, El Salvador und aus afrikanischen Ländern beraten musste, war es ihm offenbar einfach zu viel. Da fiel auch der Satz mit den Drecksloch-Ländern" ("Shithole countries").

"Was verdienen die maximal?"

Natürlich ist das beleidigend. Es ist eine Schande. Doch dafür wird dieser Präsident kein Gespür mehr aufbringen, nicht in diesem Leben. In dem jüngsten Buch "Fire and Fury", in dem der Autor Michael Wolff aus dem Innenleben des Weißen Hauses berichtet, gibt es eine Passage, in der Trump sich wundert, was diese Spitzenbeamten eigentlich antreibt, die unbedingt für die US-Regierung arbeiten wollen. "Was verdienen die maximal? Zweihunderttausend? Höchstens!", echauffiert sich der Präsident. Lohnt es sich überhaupt, dafür aufzustehen?

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Von ein paar Jahren machte in Deutschland der Ausdruck "Quartalsirrer" in Berliner Politzirkeln die Runde. Für Trump passt das nicht. So lang sind die Abstände nicht. Sollen wir uns darüber jedes Mal aufregen? Das lohnt nicht. Der Mann muss schnellstmöglich abgelöst werden. Die Empörung in den "Drecksloch-Ländern" wird dazu nicht ausreichen. Aber mal sehen, was die Erkenntnisse von US-Sonderermittler Robert Mueller in Sachen Russland-Verbindungen ergeben. Es wird eine Zeit geben nach The Donald.