Heiko Maas: "Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden"
29.6.2019, 17:06 UhrAußenminister Heiko Maas hat die italienischen Behörden für ihr Vorgehen gegen das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch kritisiert. "Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden", schrieb der SPD-Politiker am Samstag auf Twitter. Menschenleben zu retten sei eine humanitäre Verpflichtung. "Es ist an der italienischen Justiz, die Vorwürfe schnell zu klären." Das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" hatte in der Nacht zum Samstag nach mehr als zwei Wochen auf offener See mit 40 Migranten unerlaubt im Hafen der italienischen Insel Lampedusa angelegt.
Menschenleben zu retten ist eine humanitäre Verpflichtung. Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden. Es ist an der italienischen Justiz, die Vorwürfe schnell zu klären. #Seawatch
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) 29. Juni 2019
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Die Kapitänin wurde festgenommen, das Schiff beschlagnahmt. Wie die Flüchtlinge verteilt und aufgenommen würden, werde derzeit auf europäischer Ebene geklärt, teilte das deutsche Innenministerium mit. Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte einen Zusammenstoß der "Sea-Watch 3" mit einem Boot der Finanzpolizei als Beweis gewertet, dass es sich bei den Seenotrettern um "Kriminelle" handelt. "Sie haben die Maske abgelegt: Das sind Verbrecher", sagte er.