Hintergrund: Woher kommen Kopten?

3.1.2011, 23:41 Uhr
Hintergrund: Woher kommen Kopten?

© oh, Symbolbild

Der Name Kopten geht auf eine Verkürzung des griechischen Wortes „aigyptios“ zurück, mit dem man einst die christlichen Nachfahren der Ägypter des Altertums bezeichnet hatte. Ihre Kirche unterhält in Ägypten zahlreiche Klöster.

Weltweit wird die Zahl der Kopten auf etwa zehn bis 15 Millionen geschätzt; bis zu 10.000 leben in Deutschland. Große Auslandsgemeinden gibt es auch in den USA. Oberhaupt der Religionsgemeinschaft ist bereits seit 1971 Papst Schenuda III., Patriarch von Alexandria.

Theologische Streitigkeit entfernte die Kopten von der Christenheit

Die Kopten gehören zu den altorientalischen Kirchen. Der Überlieferung nach gründete der Evangelist Markus die Kirche in Ägypten vor rund 2000 Jahren. Der inzwischen 87-jährige Papst Schenuda III. ist der 117. Nachfolger des heiligen Markus. Die eigentliche koptisch-orthodoxe Kirche entstand nach dem Konzil von Chalkedon im Jahre 451. Damals unterlag der Patriarch von Alexandria im dogmatischen Streit um die Natur Jesu Christi. Wegen dieser theologischen Streitigkeiten entfernten sich die Kopten von der übrigen Christenheit. Sie betonen die göttliche Dimension Christi stärker als seine menschliche Identität.

Im Zuge der Islamisierung ab 640 traten viele Kopten zum Islam über oder wurden gewaltsam dazu gezwungen. Durch das Erstarken des islamischen Fundamentalismus in den vergangenen 20 Jahren kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Kopten in Ägypten.

Im Zuge der ökumenischen Öffnung und des Zweiten Vatikanischen Konzils nahmen Katholiken und Kopten einen theologischen Dialog auf. Im Jahr 1973 unterzeichneten die Päpste Paul VI. und Schenuda III. in Rom eine Übereinkunft, in der sich beide Kirchen trotz unterschiedlicher Formulierungen zum gleichen Glauben bekennen.