Hauchdünner Sieg vor CSU

"Historisch": Sie holt das allererste Direktmandat der Grünen in Bayern

27.9.2021, 09:50 Uhr
Zum ersten Mal haben die Grünen in Bayern ein Direktmandat gewonnen. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Jamila Schäfer entschied den Wahlkreis München-Süd mit 27,5 Prozent vor dem CSU-Kandidaten Michael Kuffer (26,8 Prozent) für sich.

© Guido Kirchner, dpa Zum ersten Mal haben die Grünen in Bayern ein Direktmandat gewonnen. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Jamila Schäfer entschied den Wahlkreis München-Süd mit 27,5 Prozent vor dem CSU-Kandidaten Michael Kuffer (26,8 Prozent) für sich.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende Jamila Schäfer entschied den Wahlkreis München-Süd mit 27,5 Prozent vor dem CSU-Kandidaten Michael Kuffer (26,8 Prozent) für sich.

"Das ist historisch!", twitterten die bayerischen Grünen voller Überschwang. Bei den vergangenen drei Bundestagswahlen hatte die CSU jeweils sämtliche Direktmandate in Bayern gewonnen. Im Münchner Süden ging das Direktmandat seit 1976 fast immer an die CSU, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Die 28-jährige Jamila Schäfer ist seit 2018 stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen. Davor war sie von 2015 bis 2017 Sprecherin der Grünen Jugend. Schwerpunkte ihrer Politik ist die Koordination grüner Politik im europäischen und internationalen Rahmen sowie die Themen Flucht, Migration und Arbeit gegen Rechtsextremismus. Für ihren Wahlkreis will sie im Bundestag erreichen, dass Kommunen Spielraum für einen Mietendeckel bekommen.

In München sind die Mietpreise in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen. Auch das Thema Verkehrswende will sie anpacken. Der Mensch müsse wieder in den Mittelpunkt gerückt werden, sagte sie gegenüber dem BR.

In Frankfurt am Main studierte die gebürtige Münchnerin Soziologie und Philosophie. Ihren Abschluss hat sie bisher aber noch nicht gemacht - ihr fehlt noch die Bachelorarbeit. Denn mit dem Einzug in den Bundesvorstand musste das Studium pausieren.

Manchmal ärgere sie das, sagt Schäfer gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Aber letztlich sei es richtig, dass sie ihre Prioritäten so gewählt habe. Sie müsste sich eben mal drei Wochen Zeit nehmen, sagt Schäfer, "aber ich schaffe es ja nicht mal, eine Woche Urlaub zu machen".

Die Bachelorarbeit wird weiter ruhen müssen. Denn nun will sie im Bundestag Nägel mit Köpfen machen. Das Land habe mehr verdient als eine "Stillstandskoalition", sagte sie gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

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