Krieg in Gaza

UN-Einschätzung: Lage in Gaza ist weiter „mehr als katastrophal“

6.9.2024, 07:33 Uhr
Kinder strecken ihre Gefäße aus, um in der Stadt Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen Nahrung zu bekommen.

© Mahmoud Zaki/dpa Kinder strecken ihre Gefäße aus, um in der Stadt Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen Nahrung zu bekommen.

+++ Während das Gezerre auf der innen- und außenpolitischen Bühne weitergeht, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen nach Angaben der Vereinten Nationen nach wie vor "mehr als katastrophal". Mehr als eine Million Palästinenser hätten im August keine Lebensmittelrationen auf humanitärem Weg erhalten, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Die Zahl der täglich gekochten Mahlzeiten sei im Vergleich zum Juli um 35 Prozent auf 450 000 zurückgegangen.

+++ Außenministerin Baerbock sagte, der neuerliche Gewaltausbruch im Westjordanland bereite der Bundesregierung große Sorgen. "Israel ist im Westjordanland Besatzungsmacht und gemäß Genfer Konvention dazu verpflichtet, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten, anstatt sie zu gefährden", sagte sie.

+++ UN-Sprecher Stéphane Dujarric führte die andauernden Feindseligkeiten, die Unsicherheit, die beschädigten Straßen, den Zusammenbruch von Recht und Ordnung und die Zugangsbeschränkungen als Gründe für den kritischen Mangel an Hilfsgütern an. Er wies zudem darauf hin, dass es internationalen Medienvertretern auch elf Monate nach dem Beginn des Kriegs noch immer verboten sei, in den Gazastreifen einzureisen, um über die Auswirkungen des Kriegs zu berichten.