Krieg in Gaza

Sorge vor neuem Kriegsziel wächst: Droht ein noch größerer Krieg zwischen Israel und der Hisbollah

17.9.2024, 09:28 Uhr
Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zu Libanon. Von hier aus greift die Hisbollah immer wieder Ziele im Norden Israels an.

© Gil Eliyahu/Gil Eliyahu/JINI/XinHua/dpa Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zu Libanon. Von hier aus greift die Hisbollah immer wieder Ziele im Norden Israels an.

+++ Die Anzeichen für einen möglicherweise bevorstehenden größeren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah nehmen zu. Israels Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein, der einzige Weg, die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in ihre Wohnorte im Norden zu gewährleisten, sei "ein militärischer Einsatz". Israels Sicherheitskabinett erklärte in der Nacht die Rückkehr der Bewohner zu einem der Ziele des Krieges gegen die mit der Hisbollah verbündete Hamas im Gazastreifen. Israel werde weiter "auf die Umsetzung dieses Ziels" hinarbeiten, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.

+++ Israel will erreichen, dass sich die Milizionäre der Hisbollah wieder in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses 30 Kilometer von der Grenze entfernt zurückziehen. Eine UN-Resolution schrieb nach dem letzten großen Krieg mit Israel 2006 vor, dass Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten dürfen. Die Milizionäre sind jedoch über die Jahre allmählich in das Grenzgebiet zurückgekehrt, während UN-Friedenstruppen ohnmächtig zuschauten.

+++ Die US-Regierung bemüht sich vor diesem Hintergrund um eine Wiederbelebung der Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza - auch in der Hoffnung, dass ein Abkommen Israel und der Hisbollah den Weg zu einer Deeskalation ebnen würde. US-Außenminister Antony Blinken reist nun erneut nach Ägypten, um die stockenden Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas voranzutreiben.