Corona-Ampel

Kein Lockdown mehr? So geht es in Bayern weiter

Robin Walter

Online-Redaktion

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9.9.2021, 14:42 Uhr
In der Corona-Ampel ist zunächst kein Lockdown vorgesehen.

© Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de In der Corona-Ampel ist zunächst kein Lockdown vorgesehen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt stetig weiter. Seit den jüngsten Beschlüssen der bayerischen Staatsregierung in der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung soll jedoch dieser Wert bei der Bestimmung von Schutzmaßnahmen nicht mehr berücksichtigt werden. Neuer Maßstab in Bayern ist die Belegung der Krankenhausbetten, doch auch hier steigen die Zahlen. Stand Mittwoch mussten 308 Corona-Infizierte laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in den vergangenen sieben Tagen im Krankenhaus behandelt werden. Das RKI meldete am Mittwoch 207 Personen, die derzeit mit einer Corona-Erkrankung auf bayerischen Intensivstationen in Behandlung seien.

Rosenheim: Lockerung trotz hohen Infektionsgeschehens

Zuletzt verhängte der Stadtkreis Rosenheim Ende August aufgrund von Inzidenzwerten über 200 strenge Kontaktbeschränkungen, auch für Geimpfte. Doch mit der Abkehr Bayerns von der Inzidenz als Leitwert in der Pandemie nahmen auch die strengeren Corona-Regeln in Rosenheim ein jähes Ende.

Gemäß der neuen Corona-Verordnung in Bayern, dürfen strengere Maßnahmen in einzelnen Städten oder Landkreisen nur in besonderen Situationen verhängt werden. Dies gilt auch für das hohe Infektionsgeschehen in Rosenheim, hier wurden jedoch nicht für den ganzen Stadtkreis Konsequenzen gezogen. Wegen der gehäuften Infektionen bei Reiserückkehrern richteten die Verantwortlichen ein Schreiben an alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus den südosteuropäischen Ländern mit einem dringenden Impf- und Testappell.

Das LGL erklärt auf nordbayern.de-Anfrage, dass die zuständige Kreisverwaltungsbehörde zusätzliche Schutzmaßnahmen, insbesondere bei einem regional hohen Ausbruchsgeschehen von Covid-19-Erkrankungen ergreifen dürfe.

Dennoch gelten bayernweit erst dann verschärfte Maßnahmen, wenn die Krankenhaus-Ampel beim Überschreiten der Hospitalisierten Fälle binnen sieben Tage über 1200 auf Gelb umschaltet oder bei 600 Corona-Infizierten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, auf Rot springt. Konkrete Einschränkungen sind jedoch nicht festgelegt, sondern sollen erst bei Erreichen einer Warnstufe beschlossen werden.

Kommt doch ein Lockdown?

Möglich seien dann die Pflicht zur FFP2-Maske, Begrenzungen für öffentliche und private Veranstaltung sowie erneute Kontaktbegrenzungen. Ein "Lockdown" sei allerdings kein Teil der bayerischen Strategie im Kampf gegen das Virus, wie Markus Söder mehrfach betonte.

Auf die Frage, ob ein weiterer Lockdown tatsächlich auszuschließen sei, wollte sich Nürnbergs Gesundheitsreferentin Britta Walthelm gegenüber nordbayern.de nicht nicht festlegen: "Der Begriff Corona-Lockdown ist interpretationsfähig und umfasst eine große Spannweite möglicher Maßnahmen." Eines sei jedoch sicher, so Walthelm: "Je mehr Menschen geimpft sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass weitergehende Maßnahmen ergriffen werden müssen."

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