Keine Testpflicht für Dreifach-Geimpfte? Holetschek fordert mehr Freiheiten für Geboosterte

München - Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Dienstag darüber abstimmen, ob die Testpflicht gemäß 2G plus für Menschen mit dreifacher Corona-Impfung wegfallen könnte.

"Wir Länder brauchen schnell Klarheit, ob und ab wann für dreimal Geimpfte die Testpflicht entfallen kann", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in der Bild am Sonntag. Holetschek hält das Ende von 2G plus für Geboosterte nicht nur für medizinisch sinnvoll, er hofft auch, dadurch weitere Menschen zur Impfung bewegen zu können. Am Dienstag kommen die Gesundheitsminister von Bund Ländern zusammen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach, so Holetschek, habe ihm bereits zugesichert, dort einen entsprechenden Vorschlag für mehr Freiheiten für dreifach Geimpfte zu machen.

Eine aktuelle Studie verdeutlicht, wie wichtig die Booster-Impfung ist - vor allem im Zuge der Verbreitung der neuen Omikron-Variante. Forscher haben in einer Bevölkerungsstudie Hinweise darauf gefunden, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gegen die Omikron-Variante schwächer ausfällt als gegen die Delta-Variante. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, berichten die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in der noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie.

"Diese wichtige UK Studie zu Omikron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend Variante ist", schreibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Samstag dazu auf Twitter. "Frühe Boosterimpfung scheint sinnvoll, wahrscheinlich notwendig." Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.