Kommentar: Merkel als Beraterin bei der K-Frage? Keine gute Idee!

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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5.4.2021, 15:00 Uhr
So wirklich Lust, sich in die Frage nach ihrer Nachfolge einbinden zu lassen, scheint Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht zu haben.

© Michael Kappeler, dpa So wirklich Lust, sich in die Frage nach ihrer Nachfolge einbinden zu lassen, scheint Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht zu haben.

Angela Merkel hat mit über 18 Jahren als Parteivorsitzende und 16 Jahren als Regierungschefin eine politische Ära geprägt - so wie vor ihr nur Konrad Adenauer und Helmut Kohl. Was läge da näher, als die Kanzlerin unionsintern auch in die Suche nach ihrem Nachfolger einzubinden, wie es Markus Söder angeregt hat? Der Vorschlag klingt aber nur in der Theorie gut.

Die Zeit der Kanzlerin wird im Herbst vorbei sein und ebenso ihre ganz spezielle Art, zu regieren. Wer auch immer nach ihr kommt, der hat mit neuen Mehrheiten, neuen Regierungskoalitionen und neuen Problemen (hauptsächlich den finanziellen Folgen der Corona-Pandemie) zu kämpfen. Das Land muss sich von Angela Merkel lösen. Das wird bereits im bald beginnenden Wahlkampf der Fall sein.


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Ein Kandidat auf Empfehlung der Kanzlerin könnte als ein Kandidat "von Merkels Gnaden" verstanden werden. Nein, der Neue muss schon von Anfang auf eigenen Beinen stehen und auch aus eigener Autorität heraus zum Kandidaten gewählt werden. Gerade Markus Söder, der den Vorschlag gemacht hat, hätte das Zeug dazu. Man muss nur seine seit Monaten konstant guten Umfragewerte betrachten.

Außerdem gehören zu einer solchen Mitwirkung immer zwei. Angela Merkel scheint aber gar keine große Lust zu verspüren, bei der Suche nach ihrem Nachfolger mitzuwirken.

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