Kommentar: Neuer Termin für Abitur-Prüfungen überrascht nicht

Michael Husarek

Chefredakteur Nürnberger Nachrichten

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18.3.2020, 11:45 Uhr
Wegen des Coronavirus wird in Bayern der Beginn der Abiturprüfungen vom 30. April auf den 20. Mai 2020 verschoben. Das teilte das Kultusministerium am Mittwoch in München mit.

© Bernd Wüstneck/dpa Wegen des Coronavirus wird in Bayern der Beginn der Abiturprüfungen vom 30. April auf den 20. Mai 2020 verschoben. Das teilte das Kultusministerium am Mittwoch in München mit.

Auch die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2020 müssen die üblichen Standards einhalten. Ansonsten wäre eine Diskussion über "Abitur light" unvermeidlich.

Solche Debatten will sich die Staatsregierung verständlicherweise ersparen. Für die Betroffenen ist der Schritt durchaus verschmerzbar, schließlich dauert das "normale" Schuljahr ohnehin wesentlich länger. Es gab Jahre, in denen die Hochschulreife schon Monate vor Ende des regulären Schuljahres erworben werden konnte. Das muss nicht sein.


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Die große Panik dürfte diese Entscheidung also nicht auslösen. Viel spannender ist die Frage, was generell mit diesem Schuljahr passieren soll. Es gibt nicht wenige Schülerinnen und Schüler, die schon durch die jetzige Zwangspause um die ein oder andere Chance auf Verbesserung des Notenschnitts gebracht werden. Weniger mündliche Noten, weniger Referate, all dies sind zwangsläufige Folgen von wochenlangem Unterrichtsausfall.

Und sollte sich die Corona-Krise nicht so rasch wie es alle Politiker (der ein oder andere Virologe sieht das durchaus anders) sich und uns wünschen, müssen die Karten ohnehin neu gemischt werden: Kann es überhaupt ein Abitur 2020 geben, wenn die Schulen auch im Mai geschlossen bleiben?


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Gibt es eine generelle Wiederholung des Schuljahres? Oder eine generelle Absolution, sprich: Vorrücken für alle? Das sind die eigentlich spannenden Fragen, die sich womöglich in Kürze stellen werden. Denn es wäre naiv zu glauben, dass mit dem Osterfest die Coronakrise beendet sein wird.

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