Kommentar: Neuer Termin für Abitur-Prüfungen überrascht nicht
18.3.2020, 11:45 UhrAuch die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2020 müssen die üblichen Standards einhalten. Ansonsten wäre eine Diskussion über "Abitur light" unvermeidlich.
Solche Debatten will sich die Staatsregierung verständlicherweise ersparen. Für die Betroffenen ist der Schritt durchaus verschmerzbar, schließlich dauert das "normale" Schuljahr ohnehin wesentlich länger. Es gab Jahre, in denen die Hochschulreife schon Monate vor Ende des regulären Schuljahres erworben werden konnte. Das muss nicht sein.
Alle Infos zum Coronavirus lesen Sie im Liveticker
Die große Panik dürfte diese Entscheidung also nicht auslösen. Viel spannender ist die Frage, was generell mit diesem Schuljahr passieren soll. Es gibt nicht wenige Schülerinnen und Schüler, die schon durch die jetzige Zwangspause um die ein oder andere Chance auf Verbesserung des Notenschnitts gebracht werden. Weniger mündliche Noten, weniger Referate, all dies sind zwangsläufige Folgen von wochenlangem Unterrichtsausfall.
Und sollte sich die Corona-Krise nicht so rasch wie es alle Politiker (der ein oder andere Virologe sieht das durchaus anders) sich und uns wünschen, müssen die Karten ohnehin neu gemischt werden: Kann es überhaupt ein Abitur 2020 geben, wenn die Schulen auch im Mai geschlossen bleiben?
Gibt es eine generelle Wiederholung des Schuljahres? Oder eine generelle Absolution, sprich: Vorrücken für alle? Das sind die eigentlich spannenden Fragen, die sich womöglich in Kürze stellen werden. Denn es wäre naiv zu glauben, dass mit dem Osterfest die Coronakrise beendet sein wird.
Wir informieren Sie ab sofort mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in ihrem Mailpostfach.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen