CSU contra Freie Wähler

Kommentar: Warum gibt es nicht mehr Windräder?

Andre Fischer

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5.5.2021, 20:24 Uhr
In Bayern müssen Windräder von Siedlungen deutlich entfernt stehen. Das Foto zeigt den  Windpark fränkischer Jura.

© e-arc-tmp_20171030-130209-012.jpg, NN In Bayern müssen Windräder von Siedlungen deutlich entfernt stehen. Das Foto zeigt den  Windpark fränkischer Jura.

Die Koalitionäre sind sich in München wieder einmal in die Haare gekommen. Angesichts der Vorlage eines neuen Klimaschutzgesetzes forderte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), dass die Abstandsregelung bei Windkraftanlagen fallen soll, damit wieder mehr Windräder errichtet werden und Strom erzeugen. Bislang gilt die Regel in Bayern, dass ein Windrad mindestens das Zehnfache seiner Höhe von einer Wohnbebauung entfernt stehen muss.

Die CSU setzt auf Fotovoltaik statt auf Windräder.

Die CSU setzt auf Fotovoltaik statt auf Windräder. © Stefan Blank, NN

Es sei denn, der zuständige Gemeinderat gibt Grünes Licht und hebt die Abstandsregelung auf. Mit dem Verweis auf den Koalitionsvertrag wies die CSU Glaubers Anliegen zurück und will weiter an der Abstandsregelung festhalten. Angesichts der hitzigen Debatte, wie mehr für den Klimaschutz getan werden kann, ist der formale Verweis auf eine politische Vereinbarung ein schwaches Argument.


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Noch dazu hat vor kurzem gerade Ministerpräsident Markus Söder darauf verwiesen, mehr auf politische Stimmungen im Land zu achten. Dann müsste er eigentlich die Abstandsregelung kippen. Die Abstandsregelung nutzt natürlich der ästhetischen Landschaftspflege. Der Gemeinderat sollte in jedem Fall das letzte Wort haben. Wer wissen will, wie Windräder den Gesamteindruck von Natur beeinträchtigen, der sollte einmal an die Mosel fahren.

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