Freiheit hat immer auch mit ihren Grenzen zu tun. Schnellfahrer sagen, sie steuerten ihren Wagen sicher. Aber wer mit 230 Sachen unterwegs ist und plötzlich schert vor ihm ein Wagen mit Tempo 120 zum Überholen aus – der mag ein noch so guter Fahrer sein, dennoch wird sein Gefährt leichter zum Risiko als mit Tempo 150.
Wettrennen auf Autobahnen
Sicherheit ist ein Argument. Das Verhindern von Wettkämpfen das nächste. Und die gibt es auf deutschen Autobahnen, wo sich manche Rennen liefern, eben weil sie es dürfen - und anderen zeigen wollen.
Warum wohl sind die Produkte deutscher Automobilhersteller besonders PS-stark und schnell? Nicht nur aus Sicherheitsgründen, wie manche behaupten. Sondern auch, weil man hierzulande eben schnell fahren kann.
Abgeriegelte Geschwindigkeit
Manche Hersteller riegeln die Geschwindigkeit ihrer Autos ab, auf 180 km/h. Das bremst solche Wettrennen aus. Und macht das Fahren entspannter: Wer bei unseren Nachbarn (alle mit Limit) unterwegs ist, erlebt, dass Autobahnen keine Kampfzonen sein müssen, die sie bei uns eben doch zu oft noch sind.
Wer mal sehr schnell und dann mit Tempo 130 gefahren ist, der kann an seiner Tankrechnung ablesen, was er an Sprit spart mit Limit. Und so auch weniger Schadstoffe ausstößt.
Ein Tempolimit wäre daher durchaus auch ein Beitrag zum Klimaschutz - und ein Signal dafür, dass Deutschland entschiedener umsteuert.
Günther Beckstein sagte kürzlich im Streitgespräch mit der Grünen Renate Künast, es sei "ziemlich abwegig", ein Tempolimit zum "Knackpunkt einer schwarz-grünen Zusammenarbeit zu machen".
Fetisch "Freie Fahrt"
So ist es. Aber der (noch) zuständige Ressortchef, Becksteins Parteifreund Scheuer, sieht das anders, Kanzlerkandidat Laschet auch. Sie halten fest am Fetisch "freie Fahrt". Seit nunmehr rund 50 Jahren. Willkommen in der Vergangenheit.
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