Schutzmaßnahmen
„Kriegstüchtigkeit“ per App - wie Deutschland seine Bürger auf möglichen Krieg vorbereitet
29.11.2024, 20:33 UhrNur 579 von 2.000 Bunkerräumen sind deutschlandweit intakt, so die Tagesschau. In einem Ernstfall gibt es derzeit nur wenige Schutzanlagen für die Bevölkerung. Nur etwa 25 Prozent der ehemaligen Bunkerräume sollen demnach nur noch zur Verfügung stehen, in Berlin kein einziger. Viele seien verkauft worden und würden anderweitig genutzt. Die Erhaltung von Schutzräumen sei in Deutschland im Jahr 2007 eingestellt worden.
Vorbereitung auf Katastrophenfall
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und die Innenministerien wollen nun wieder mehr Bunkerräume in Deutschland einrichten. Derzeit werde "beabsichtigt, Eckpunkte für ein Schutzraumkonzept auszuarbeiten", soll ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag, dem 25. November 2024 gesagt haben. Der Prozess würde "noch etwas Zeit in Anspruch nehmen". Laut der Tagesschau hat der Ministeriumssprecher erklärt, dass nun systematisch erfasst wird, welche Einrichtungen für Flucht- und Schutzräume infrage kommen. Hierbei sollen Tiefgaragen, U-Bahnhöfe und Kellerräume ertüchtigt werden. Es sollen also private Räume und öffentliche Gebäude genutzt werden. Mit einfachen Mitteln könnten diese Räume kurzfristig zu sogenannten baulichen Selbstschutzräumen verstärkt werden, sagte ein Sprecher des BBK gegenüber der Tagesschau.
Inwieweit jedoch beispielsweise U-Bahnhöfe ausreichend Schutz für die Zivilbevölkerung bieten, hänge von den baulichen Vorgaben ab. Dies könne derzeit noch nicht bewertet werden. Das Problem bei zentral gelegenen großen Schutzräumen sei jedoch, dass sie von den meisten Menschen im Ernstfall nicht schnell genug erreicht werden könnten. Andererseits sei die Bausubstanz in Deutschland flächendeckend so gut, dass Keller bereits guten Grundschutz vor einer Explosionsdruckwelle und gefährlichen Trümmern und Splittern bieten würden. Denkbar sei auch eine Geolocation-App zur Auffindung der nächsten Schutzräume im Notfall.