Lockerungen "zu forsch": Merkel kritisiert Bundesländer scharf

23.4.2020, 11:28 Uhr

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Vorgehen einzelner Bundesländer bei der Öffnung der Beschränkungen in der Corona-Krise scharf kritisiert. Die Umsetzung der Öffnungs-Beschlüsse von Bund und Ländern der vergangenen Woche wirke auf sie "in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch", sagte Merkel am Donnerstag in ihrer ersten Regierungserklärung zur Corona-Krise im Bundestag. Welche Länder sie meinte, sagte die Kanzlerin nicht. Merkel bereitete die Bürgerinnen und Bürger auf noch lang anhaltende Beschränkungen wegen der Pandemie vor und rief sie zum Durchhalten auf.

"Wenn wir gerade am Anfang dieser Pandemie die größtmögliche Ausdauer und Disziplin aufbringen, dann werden wir in der Lage sein, schneller wieder wirtschaftliches, soziales und öffentliches Leben zu entfalten, und zwar nachhaltig", mahnte Merkel. Sie ergänzte: "Und zwar schneller, als wenn wir uns vor dem Hintergrund ermutigender Infektionszahlen gerade am Anfang zu schnell in falscher Sicherheit wiegen." Mit Konzentration und Ausdauer gerade am Anfang könne man vermeiden, von einem zum nächsten Shutdown zu wechseln "oder Gruppen von Menschen monatelang von allen anderen isolieren zu müssen und mit furchtbaren Zuständen in unseren Krankenhäusern zu leben".