Mehrheit der Deutschen findet Corona-Krisenpolitik gut

11.4.2020, 15:03 Uhr
Spahn will in der Corona-Krise nun auch Therapeuten und Zahnärzte finanziell unterstützen.

© ANNEGRET HILSE, AFP Spahn will in der Corona-Krise nun auch Therapeuten und Zahnärzte finanziell unterstützen.

Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge zufrieden mit dem bisherigen Krisenmanagement der Bundesregierung in der Corona-Krise. Am (heutigen) Samstag will sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Fernsehansprache zur aktuellen Lage äußern. Es ist das erste Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt in dieser Form auf ein aktuelles Ereignis eingeht. Steinmeier hatte zuletzt mehrfach in Videobotschaften zu Zusammenhalt und Geduld angesichts der verordneten Beschränkungen aufgerufen.

In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur bewerteten 66 Prozent das Agieren des schwarz-roten Kabinetts unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Krise eher positiv. Vor zwei Wochen waren es noch 54 Prozent. Der Anteil der Unzufriedenen ist in diesem Zeitraum von 38 auf 27 Prozent gesunken. Die Bundesregierung hat zusammen mit den Ländern beispiellose Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Mittwoch soll beraten werden, wie es weitergeht.

Fast 120.000 Infizierte Beim RKI erfasst

Nach Daten des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen sind in Deutschland inzwischen 117 658 Infektionen erfasst, 2544 Todesfälle bei an Covid-19 erkrankten Menschen wurden registriert. Die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle liegt nach Expertenschätzungen auch in Deutschland weitaus höher. Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Karl Broich, bestätigte derweil im Bonner "General-Anzeiger" die Einschätzung von Experten, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für Covid-19-Medikamente geben könnte. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Spätsommer die ersten belastbaren Ergebnisse aus den derzeit laufenden Studien bekommen."

USA: Mehr als 500 000 Infizierte

In den USA gibt es inzwischen mehr als eine halbe Million nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Nach den am Vormittag veröffentlichten Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore starben dort bisher mehr als 18 700 Infizierte. Erstmals wurden bis Freitagabend (Ortszeit) dabei binnen 24 Stunden in den USA mehr als 2000 Tote registriert. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie. US-Präsident Donald Trump sagte zur Frage, wann und wie das Land wieder zur Normalität zurückkehren könnte: "Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens."

Spahn will auch Therapeuten und Zahnärzten helfen

Das Bundesgesundheitsministerium will in der Corona-Krise einem Medienbericht zufolge nun auch Therapeuten und Zahnärzte finanziell unterstützen. Grund seien einbrechende Patientenzahlen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine neue Verordnung des Ministeriums. Diese solle kommende Woche in Kraft treten und bereits beschlossene Unterstützungsmaßnahmen etwa für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte ergänzen. Die neuen Hilfen haben dem Bericht zufolge einen Umfang von rund 730 Millionen Euro.

Unterstützung für Entwicklungsländer

Die Bundesregierung will Entwicklungsländer in der Corona-Krise mit zusätzlichen 150 Millionen Euro unterstützen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, soll diese Summe dem Welternährungsprogramm zur Verfügung gestellt werden. "Die ärmsten Menschen in Entwicklungsländern werden durch die Corona-Krise besonders hart getroffen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Besonders betroffen seien die Menschen in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern, die Lage dort sei dramatisch. "Wir müssen alles tun, um diese Menschen vor dem Hungertod zu bewahren."

Kerliczek für abgestimmtes vorgehen für Schüler

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Bundesländer zu einer gemeinsamen Linie bei der Wiederöffnung der Schulen aufgerufen. "Der Staat sollte in dieser Krise möglichst abgestimmt vorgehen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Länder sollten möglichst einheitliche Kriterien für eine Rückkehr in den normalen Schulbetrieb entwickeln. Zentrale Vorgaben für die Schulen sind hierzulande nicht möglich, weil Bildung in der Zuständigkeit der Bundesländer liegt.

500 Polizisten kontrollieren in Berlin

Die Berliner Polizei kontrolliert am Karsamstag mit rund 500 Beamten die Einhaltung der Corona-Regeln in der Hauptstadt. Bei sonnigem Wetter werden insbesondere Parks und andere Grünanlagen in den Blick genommen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Es sollen auch Zivilkräfte unterwegs sein. Vor manchen Supermärkten standen Berliner fast 100 Meter lang an.


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