"Mehrheit lehnt das ab": Merz denkt über Verbot von Gender-Sprache nach

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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23.4.2021, 10:58 Uhr
Der CDU-Politiker Friedrich Merz ist sich sicher, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen Gendersprache ablehne. 

© Jonas Güttler, dpa Der CDU-Politiker Friedrich Merz ist sich sicher, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen Gendersprache ablehne. 

In der gerade anhaltenden Debatte um geschlechtergerechte Sprache hat der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz ein Verbot von Gendersprache nach französischem Vorbild ins Spiel gebracht. In einem Interview mit dem Spiegel sagte er, er halte den wachsenden Zwang zum Gebrauch von geschlechtergerechter Sprache für "rechtlich angreifbar". "Es gibt nach meiner Wahrnehmung einen kulturellen Konsens in der Republik - die überwiegende Mehrheit der Menschen lehnt die Gendersprache ab."

Ausdrücklich kritisierte Merz außerdem Universitäten und TV-Moderatoren für ihren sprachlichen Umgang.

"Wer gibt zum Beispiel Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern das Recht, Prüfungsarbeiten auch danach zu bewerten, ob die Gender-Sternchen verwendet werden oder nicht?", sagte der CDU-Politiker dem Blatt gegenüber. "Wer gibt Nachrichtenmoderatorinnen und -moderatoren das Recht, in ihren Sendungen einfach mal so eben die Regeln zur Verwendung unserer Sprache zu verändern?"



In dem Zusammenhang erinnerte Merz daran, dass Frankreich allen staatlichen Institutionen untersagt habe, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. "Die Franzosen haben offenbar ein besseres Feingefühl für den kulturellen Wert ihrer sehr schönen Sprache", so der frühere Unionsfraktionschef. Gerade in gesellschaftlich verantwortungsvollen Positionen, könne nicht jeder mit Sprache so verfahren, wie er es gerne hätte. Die Bevölkerung habe das Recht, "dass gerade die mit Pflichtbeiträgen finanzierten Medien Rücksicht nehmen auf ihre Empfindungen und ihre Meinung".

"Erhebliche Zweifel daran, dass Baerbock Kanzlerin kann"

Im Podcast "Die Wochentester" des Kölner Stadt-Anzeigers und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) hatte Friedrich Merz die Kanzlerfähigkeit der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock in Frage gestellt. "Ich habe erhebliche Zweifel daran, dass Baerbock Kanzlerin kann", so der Politiker. Bis auf die Tatsache, dass sie Völkerrecht studiert habe, fehle Baerbock außerdem seiner Meinung nach jede internationale Erfahrung. "Dass dies dem Zeitgeist entspricht, mag sein. Ich möchte dem Zeitgeist nicht folgen, ich möchte den Zeitgeist mitbestimmen", fügte Merz hinzu.

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