Merkel und ihre Minister: Ein Kommen und Gehen
13 Bilder 13.3.2018, 16:04 UhrFranz Müntefering
Franz Müntefering war während Angela Merkels erster Amtszeit bis zum 21. November 2007 Arbeitsminister und Vizekanzler. Er schied seinerzeit aus "familiären Gründen aus". Der "Mister Große Koalition" soll aber zunehmend frustriert gewesen sein, das gute Verhältnis zu Merkel war spürbar abgekühlt. Der Rücktritt war eine böse Überraschung für die damalige Koalition - und zwang die SPD sich neu zu ordnen. Seit dem 27. April 2013 ist er ehrenamtlich Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland. Seit November 2015 ist er zudem Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. (BAGSO) © Maurizio Gambarini/dpa
Horst Seehofer
Wie? Horst Seehofer ist als Innenminister schon wieder zurückgetreten? Nicht ganz. Aber der Ingolstädter bekleidete ja bereits in der Vergangenheit diverse Ministerämter. Von seinem Amt als Landwirtschaftsminister im Kabinett 2005 - 2009 trat er seinerzeit wegen der Wahl zum bayerischen Ministerpräsidenten zurück. Das war im Oktober 2008. Jetzt kehrt er zurück nach Berlin. © dpa
Michael Glos
Michael Glos (l.) und Angela Merkel hatten ebenfalls im erstem Merkel-Kabinett von 2005 bis 2009 viel miteinander zu tun. Glos war seinerzeit Wirtschaftsminister, trat allerdings zurück. Als Gründe führte er den Neuanfang in der CSU und sein Alter an. Sein Abgang verlief allerdings durchaus turbulent. In einer Berliner Runde mit Parteifreunden beklagte er sich, dass die Kanzlerin ihn "bewusst missachtet" habe und als inkompetent habe erscheinen lassen. Doch auch die Medien waren damals der Meinung, die Finanzkrise habe den Wirtschaftsminister schlicht überfordert. Heute ist Glos Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und Beiräten. Er berät über die "W.E.C. GmbH" auch Unternehmen in politischen, strategischen und außenwirtschaftlichen Fragestellungen. © Johannes Eisele, dpa
Franz Josef Jung
Franz Josef Jung war Verteidigungsminister, stolperte aber gleich zu Beginn seiner Amtszeit über die sogenannte Kundusaffäre und trat als Arbeitsminister zurück. Dieses Ministerium hatte er erst kurz zuvor übernommen. Der "Spiegel" titelte seinerzeit: "Merkel zieht die Reißleine". Jung sagte in seiner Abschiedsrede, er übernehme "die politische Verantwortung für die interne Informationspolitik des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber dem Minister" mit Blick auf die umstrittenen Luftangriffe auf zwei Tanklastzüge in Afghanistan. Seine Amtszeit von 33 Tagen als Arbeitsminister war die bisher kürzeste eines Ministers in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2017 sitzt er im Aufsichtsrat des Autozulieferer- und Rüstungskonzerns "Rheinmetall". © Karlheinz Schindler, dpa
Karl-Theodor zu Guttenberg
Karl-Theodor zu Guttenberg übernahm seinerzeit das Verteidigungsministerium von Franz Josef Jung - musste allerdings ebenfalls zurücktreten. Wir erinnern uns: Die Plagiatsaffäre. Die Plagiate wurden ab Februar 2011 öffentlich diskutiert und führten zum Verlust seines Doktorgrades und letztlich auch zu seinem Rücktritt. Karl-Theodor zu Guttenberg legte sämtliche politische Ämter nieder. Er zog sich in die USA zurück und gründete "Spitzberg Partners", eine Beratungs- und Investmentfirma in New York. Doch ein bisschen ist er schon wieder da: CSU-Chef Horst Seehofer hat den Franken in sein Kompetenzteam für die Wahlen in Bund und Freistaat 2017 bzw. 2018 gerufen - als Experte für Sicherheit und Digitalisierung. Zudem trat er im Wahlkampf in diversen Bierzelten als Redner für die CSU an. Testet da etwa einer, ob Deutschland reif ist für ein Comeback? © Rainer Jensen, dpa
Rainer Brüderle
Auch Rainer Brüderle schied aus Merkels Kabinett aus. Der Grund? Die Wahl zum FDP-Fraktionsvorsitzenden im Mai 2011. 2015 wird er Vorsitzender des neuen bpa-Arbeitgeberverbands für die private Pflegewirtschaft. Ende März 2015 wurde er außerdem zum Vorstandsvorsitzenden des Bundes der Steuerzahler Rheinland-Pfalz gewählt. © PATRIK STOLLARZ, afp
Guido Westerwelle
Guido Westerwelle war im Kabinett von Angela Merkel (2009-2013) Vizekanzler. Er geriet aber durch die Wahlschlappen der FDP unter massiven Druck - nach dem Rückzug als Parteichef gibt er im Mai 2011 auch sein Amt als Vizekanzler ab. 2014 wurde bekannt, dass Westerwelle an Leukämie erkrankt ist. Die Krankheit konnte er nicht besiegen. Am 18. März 2016 verstarb Westerwelle. © dpa
Norbert Röttgen
Norbert Röttgen war ebenfalls Teil des Kabinetts von 2009 bis 2012 - als Umweltminister. Angela Merkel forderte seinen Abschied, doch Röttgen wollte nicht gehen. Am dritten Tag nach dem NRW-Wahldebakel zog die Kanzlerin dann die Reißleine - und feuerte ihren Umweltminister. Vorher soll es im Kanzleramt zum Streit gekommen sein. Er blieb Abgeordneter des Deutschen Bundestages und erklärte die Außenpolitik zu seinem politischen Schwerpunkt. Seit 2014 ist Röttgen Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses; er leitet ihn auch in der 19. Legislaturperiode. © Boris Roessler, dpa
Annette Schavan
Annette Schavan war seit 2005 Bildungsministerin in Merkels Kabinett. Auch sie stolperte über eine Plagiatsaffäre. Ihr Doktortitel wurde ihr aberkannt und ihr politisches Amt war sie ebenfalls los. Kanzlerin Merkel nimmt den Rücktritt "schweren Herzens" an und benennt Johanna Wanka als Nachfolgerin. Seit Juli 2014 arbeitet Schavan als Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl in Rom. © Martin Schutt, dpa
Ilse Aigner
Ilse Aigner war Landwirtschaftsministerin unter Merkel. Sie trat im September 2013 gegen Ende der Legislaturperiode zurück, um in die Landespolitik zu wechseln. Sie ist seit 2013 stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Zuletzt galt sie auch als mögliche Nachfolgerin von Horst Seehofer als bayerische Ministerpräsidentin. © Matthias Balk, dpa
Hans-Peter Friedrich
Auch im Kabinett von 2013 gab es ein munteres Stühle- bzw. Ministerrücken. Hans-Peter Friedrich, damaliger Landwirtschaftsminister trat wegen der "Edathy-Affäre" im Februar 2014 zurück. Seit Oktober 2017 ist Friedrich Vizepräsident des Deutschen Bundestages. © Peter Kneffel, dpa
Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier trat im Januar 2017 als Außenminister des Merkel-Kabinetts (2013 - 2017) zurück - wegen seiner Nominierung für das Amt des Bundespräsidenten, das er auch seit dem 19. März 2017 inne hat. Steinmeier ist der 12. Bundespräsident der Bundesrepublik. "Ich werde dieses Pult vermissen", sagte Steinmeier zum Abschied aus dem Bundestag. © dpa
Manuela Schwesig
Manuela Schwesig trat im Juni 2017 als Familienministerin zurück. Der Grund? Ihre Amtsübernahme als Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Schwesig gehört mittlerweile zum engsten Zirkel der SPD und ist Vize-Chefin der Partei. © ODD ANDERSEN, afp