240.000 Dosen bestellt

Mit besonderem Präparat: Bayern will am Mittwoch mit Kinderimpfung starten

13.12.2021, 12:26 Uhr
Die Stiko hatte am Donnerstag eine Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten angekündigt.

© imago images/Laci Perenyi, NNZ Die Stiko hatte am Donnerstag eine Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten angekündigt.

Bayern will laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch mit der Corona-Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren beginnen. Für die Impfzentren im Freistaat sei genug Impfstoff für rund 240.000 Impfungen bestellt worden, sagte Holetschek am Sonntag in München. "Dazu kommen noch die Impfdosen für die Ärzte, die selbst bestellen konnten."

Das Gesundheitsministerium hat die Impfzentren demnach gebeten, möglichst schon von Mittwoch an eigene Impfangebote für Kinder zu ermöglichen und separate, kindgerecht gestaltete Impfstraßen einzurichten. In mehreren Städten wie München und Augsburg laufen die Vorbereitungen dazu bereits. Darüber hinaus ist nach Angaben einer Ministeriumssprecherin geplant, an den Impfstellen kleine "Giveaways" wie Buntstifte an die Kinder zu verteilen.

Impftermine für Kinder - Das müssen Eltern wissen

Termine sollen interessierte Eltern demnach telefonisch für ihre Kinder im jeweiligen Impfzentrum ausmachen. In einigen Fällen gebe es auch die Möglichkeit einer digitalen Anmeldung für Termine. Auf dem Impfportal des Freistaats im Internet sei diese Option noch in Vorbereitung, teilte das Ministerium am Sonntag mit.

Doch nicht überall werden die Impfungen von Kindern schon am Mittwoch möglich sein. So sollen die ersten Termine im Impfzentrum des Landkreises Berchtesgadener Land für unter Zwölfjährige erst am vierten Adventswochenende (18./19. Dezember) angeboten werden. Dafür seien 2000 Impfdosen bestellt worden, teilte das Landratsamt in Bad Reichenhall am Sonntag mit.

Besonderes Präparat von Biontech

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.

Die Stiko hatte am Donnerstag eine Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten angekündigt. Aber auch gesunde Kinder sollen demnach auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können. Der spezielle Impfstoff soll in Deutschland von Montag an ausgeliefert werden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern sinkt unterdessen weiter. Am Sonntagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat einen Wert von 408,6. Das ist der 16. Rückgang in Folge - am Samstag lag der Wert noch bei 427,5. Vor einer Woche hatte das RKI für den Freistaat noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 529,6 angegeben. Bayern bleibt trotz des Rückgangs aber über der bundesweiten Inzidenz von 390,9 am Sonntag.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen. Das am Donnerstag veröffentlichte Papier ist noch keine finale Entscheidung, es läuft wie üblich noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sieht in den Kinderimpfungen einen wichtigen Beitrag, um den Präsenzunterricht zu sichern, wie sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag) sagte. Die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Katharina Swinka, fordert in einem dpa-Interview mobile Impfteams in den Schulen und eine bessere Aufklärung über die Impfung.

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