Todesfahrt

Nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Magdeburg-Täter soll Arzt-Zulassung verlieren

27.12.2024, 17:25 Uhr
Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Die Polizei ist am Weihnachtsmarkt im Einsatz. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.

© Hendrik Schmidt/dpa Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Die Polizei ist am Weihnachtsmarkt im Einsatz. Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.

Nach der Todesfahrt vom Magdeburger Weihnachtsmarkt soll der Täter Taleb A. seine Zulassung als Arzt verlieren. Wie das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt mitteilte, leitete es ein Verfahren zum Entzug der Approbation ein. Die Approbation werde zunächst ruhend gestellt, hieß es. "Voraussetzung dafür ist die Mitteilung der Staatsanwaltschaft, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet ist." Diese sei angefordert.

Bei der Anordnung des Ruhens der Approbation handelt es sich den Angaben zufolge um eine vorübergehende Maßnahme, die dazu bestimmt ist, in unklaren Fällen oder Eilfällen einem Arzt die Ausübung seiner Tätigkeit für die Dauer eines schwebenden Strafverfahrens zu untersagen.

Da die Ermittlungen im Fall von Taleb A. noch laufen, wird zunächst die Anordnung des Ruhens der Approbation getroffen. Parallel wird das Entzugsverfahren geführt. Sobald ein gerichtliches Ergebnis vorliegt, soll über die endgültige Entziehung entschieden werden.

Der Täter, der aus Saudi-Arabien stammt, befindet sich in Untersuchungshaft. Er war am Freitag vergangener Woche mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und bis zu 235 weitere verletzt.

Das Landesverwaltungsamt hat in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 17 Verfahren zum Entzug einer Approbation geführt und vollzogen. Die Approbation ist zurückzunehmen, wenn sich später etwa herausstellt, dass eine Person das Studium nicht abgeschlossen hat oder wenn nachträglich die Unzuverlässigkeit festgestellt wird.