Ex-Stabschef Leonid Volkov wird deutlich
Nawalny-Vertrauter warnt in Nürnberg vor Appeasement-Politik gegenüber Putin
11.7.2021, 14:31 UhrEr werde, sagt Leonid Volkov, oft von Journalisten gefragt, ob sein Kampf nicht aussichtslos, ob es nicht ausgemachte Sache sei, dass Alexej Nawalny Zeit seines Lebens im Gefängnis bleiben würde. Dann erinnert sie Volkov, ehemaliger Stabschef Navalnys, an das gescheiterte Novitschok-Attentat auf den Kreml-Kritiker 2020: "Wir haben oft gesehen, wie Putin einen Plan hatte und scheiterte. Und ich sehe keinen Grund, warum er auch nicht in diesem Fall scheitern sollte."
Nürnberger Vereine organisierten Veranstaltung
Volkov, der heute Vorsitzender der Partei "Russland der Zukunft" ist, spricht auf einer von Nürnberg aus organisierten Online-Podiumsdiskussion über seinen Vertrauten Nawalny; eingeladen haben ihn der Nürnberger Verein "One Europe" und die "Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland" in der Stadt.
Selbst in Deutschland sei es schwierig, ein objektives Bild über Nawalny zu bekommen, glaubt Elizaveta Shlosberg, Mitgründerin der Nürnberger Allianz. Zu mächtig sei die "Propagandamaschinerie des Kreml". Shlosberg und ihre Mitstreiter haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, wichtige Artikel ins Deutsche zu übersetzen - und sie so auch den Bundesbürgern zugänglich zu machen.
"Wir haben all dieses Öl und Gas - warum ist unser Lebensstandard niedriger?"
"Sein Gedanke war immer: Wir haben all dieses Öl und Gas - warum ist unser Lebensstandard dennoch so viel niedriger als in Europa?", sagt Ex-Stabschef Volkov über Nawalny. Sergey Lagodinsky, ehemaliger Kommilitone Navalnys an der Yale-Universität, schildert in der von Andrej Novak moderierten Veranstaltung indes seine Begegnungen mit dem Kreml-Kritiker. Als "leuchtende" Persönlichkeit" habe er diesen kennengelernt.
Auch von Deutschland aus ist Protest möglich, sind die Organisatoren überzeugt - durch gezielten Druck auf Bundestagsabgeordnete. Diese sollten dazu gebracht werden, Sanktionen gegen das Vermögen von Wladimir Putin und russische Oligarchen zu unterstützen. "Mit Putin ist kein Bauen von Brücken, kein Reset, kein Kompromiss und kein Appeasement möglich", ist Volkov überzeugt. Bekanntestes Beispiel für eine solche Appeasement-Politik ist der gescheiterte Versuch der Briten, Adolf Hitler in den 1930er Jahren mit Zugeständnissen zu beschwichtigen.
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