Sicherheitsbedenken

Polizei bricht Event ab: 50.000 Menschen demonstrieren gegen rechts

dpa

19.1.2024, 19:05 Uhr
Der Jungfernstieg und die anliegenden Bereiche sind mit Demonstranten gefüllt. Mit der Demonstration wollen die Teilnehmenden ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen.

© Jonas Walzberg/dpa Der Jungfernstieg und die anliegenden Bereiche sind mit Demonstranten gefüllt. Mit der Demonstration wollen die Teilnehmenden ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen.

Eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg ist wegen des großen Menschenandrangs abgebrochen worden. "Wir müssen die Kundgebung vorzeitig beenden", sagte Kazim Abaci vom Verein Unternehmer ohne Grenzen, der die Demonstration unter dem Motto "Hamburg steht auf - Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke" mitorganisiert hatte. Er machte am Freitag Sicherheitsbedenken geltend. Es seien bereits Menschen in der Menge kollabiert, die Feuerwehr komme nicht mehr durch.

Nachdem Abaci zunächst von 130.000 Teilnehmern am Jungfernstieg gesprochen hatte, korrigierten die Veranstalter die Zahl später auf 80.000. Die Polizei nannte 50.000 Demonstranten.

Am Wochenende sind Demos in ganz Deutschland geplant

Am Wochenende sind Demonstrationen gegen rechts in ganz Deutschland geplant. Zehntausende Teilnehmer werden erwartet. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte am Freitagabend: "Die Botschaft an die AfD und ihre rechten Netzwerke ist: Wir sind die Mehrheit, und wir sind stark, weil wir geschlossen sind und weil wir entschlossen sind, unser Land und unsere Demokratie nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören zu lassen." Auch in den vergangenen Tagen waren in mehreren Städten schon Zehntausende gegen rechts auf die Straße gegangen.

Die Demonstrationen formierten sich nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen Rechtsradikaler am 25. November in Potsdam. Daran hatten mehrere AfD-Politiker teilgenommen sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.