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Polizeiliche Räumung abgeschlossen: Besetzung des Dorfes Lützerath ist beendet

15.1.2023, 17:19 Uhr
Polizei geht über das Gelände, während die Abrissarbeiten am ehemaligen Haus des leztzen Bauern von Lützerath laufen.

© Federico Gambarini, dpa Polizei geht über das Gelände, während die Abrissarbeiten am ehemaligen Haus des leztzen Bauern von Lützerath laufen.

+++ Bereits bis Freitag seien die Gebäude geräumt worden, nunmehr auch die insgesamt 35 "Baumstrukturen" sowie knapp 30 Holzkonstruktionen. Knapp 300 Personen seien aus Lützerath weggebracht worden, wobei es zu vier Widerstandshandlungen gekommen sei. Seit Beginn der Räumung seien 154 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Mehr als 70 Polizistinnen und Polizisten seien seit Beginn des Räumungseinsatzes verletzt worden. Neun Aktivisten seien mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. "Glücklicherweise ist niemand lebensgefährlich verletzt worden", teilte die Polizei mit.

+++ Die Veranstalter der Proteste gegen den Abriss des Dorfes Lützerath werfen der Polizei Gewalt-Exzesse vor. Es sei eine "hohe zweistellige bis dreistellige Zahl" von Teilnehmern verletzt worden, sagte am Sonntag eine Sprecherin des Sanitätsdienstes der Demonstranten. Darunter seien viele schwerverletzte und einige lebensgefährlich verletzte Personen gewesen. Die Verletzungen seien teils durch Pfeffersprays, Schlagstock- und Faustangriffe der Polizisten zustande gekommen. Dabei habe es besonders viele Kopfverletzungen gegeben. "Die Polizei hat also nicht nur in Einzelfällen, sondern systematisch auf den Kopf von Aktivistinnen und Aktivisten geschlagen", sagte die Sprecherin.

+++ Der Polizei ist nach eigenen Angaben nichts davon bekannt, dass bei der Anti-Kohle-Demonstration am Samstag in der Nähe von Lützerath mehrere Teilnehmer lebensgefährlich verletzt worden sein sollen. Die Veranstalter der Demo hatten diesen Vorwurf bei einer Pressekonferenz erhoben. An der Demonstration gegen den Abriss des Dorfes Lützerath zur Kohle-Gewinnung hatten sich am Samstag viele Tausend Menschen beteiligt. Nach Schätzungen der Polizei waren es 15.000, nach Angaben der Veranstalter mindestens 35.000.