"Müssen es ernster meinen"
„Rechtsruck in der Praxis“: Aktivistin Luisa Neubauer erhält Drohvideo von AfD-Politiker
28.02.2025, 21:03 Uhr
Luisa Neubauer ist eine deutsche Klimaschutzaktivistin und für viele längst kein Fremde. Die 28-Jährige gehört zur Fridays-for-Future-Bewegung, provoziert mit Kleidern die Politik - und zieht damit auch die Aufmerksamkeit von politischen Gegnern auf sich.
Jüngst erhielt die Aktivistin eine Nachricht, die sie mit der Öffentlichkeit teilen möchte. Auf Instagram postet sie das Video eines Mannes, der sie privat angeschrieben haben soll: "Hi Luisa", sagt dieser zu Beginn. Er trägt eine hellblaue Krawatte. "Ich bin dein schlimmster Feind. Wir sehen uns bald in Berlin. Und deine ganze scheiß Klimaagenda - die ist bald vorbei". Laut Angaben Neubauers handelt es sich bei dem Mann um einen AfD-Politiker aus dem Wahlkreis Bonn.
Neubauer: "Wenn Diskriminierung salonfähig wird"
"Ich mache dieses Video öffentlich, weil ich möchte, dass Menschen verstehen, wie ein Rechtsruck in der Praxis aussieht. Was es gerade heißt, wenn Hass normalisiert wird, wenn Diskriminierung salonfähig wird. Wenn auf die Zivilgesellschaft eingeprügelt wird von vielen Seiten, während sie gerade der Demokratie den Rücken freihält", erklärt die Klimaaktivistin in dem Video-Beitrag weiter, die auch bei vielen Demonstrationen gegen Rechts aufgetreten ist.
Weiter macht Neubauer deutlich, wie wichtig es gerade jetzt sei, die Zivilgesellschaft zu stärken. "Das ist ein sehr guter Zeitpunkt gerade, um sich zu engagieren. Weil wir wissen, was auf dem Spiel steht", betont sie im Video.
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Schließlich sei dieses Video nicht nur gegen sie gerichtet, sondern es seien alle gemeint. Die Rechten würden sich ihrer Meinung nach über jede Person, die nun resigniert zur Seite tritt, freuen. Es sei klar, dass diese es gerade ernst meinen und deswegen "müssen wir es umso ernster meinen und klarstellen, dass wir keine Sekunde vorhaben, ihnen unsere Demokratie zu überlassen", sagt sie.
Für Ihren Instagram-Beitrag bekommt die Aktivistin viel Zuspruch. "Wir dürfen jetzt nicht leise sein", "Volle Solidarität" oder auch "Wir halten zusammen", liest man etwa in den Kommentaren.
In zahlreichen deutschen Städten sind in den vergangenen Wochen Menschen gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD auf die Straßen gegangen. Bei einer Demonstration in Berlin unter dem Motto "Aufstand der Anständigen - Wir sind die Brandmauer!", trat Neubauer auch als Rednerin auf.